Warum Streusalz Ihrem Garten nachhaltig schadet

Finger weg vom Gebrauch von Streusalz im heimischen Garten! Der Einsatz des Streugutes ist nämlich nichts für Bäume, Pflanzen, Hecken oder Beete, sollte es mit Schmelzwasser in den Gartenboden gelangen. Dennoch können Sie Ihren Garten vor Streusalz schützen und es gibt auch Pflanzen, die mit dem Streugut einigermaßen zurechtkommen.

Was ist Streusalz eigentlich?

Streusalz wird eingesetzt, um Schnee zu schmelzen. Typischer "Matsch" entsteht.

Streusalz wird eingesetzt, um Schnee zu schmelzen. Typischer „Matsch“ entsteht.


Streusalz wird auch Auftau- oder Tausalz genannt. Die Mischung besteht idealerweise aus einer 98-prozentigen Kochsalz- oder Steinsalzlösung und wird für das Schmelzen von Eis und Schnee verwendet. Eingesetzt wird es vom Winterdienst, auf Verkehrswege aufgebracht wird es von diesem unter anderem aus prophylaktischen Gründen. Das Verbot zur Verwendung fußt darauf, dass das Tausalz durch die beigegebenen Zusätze nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeignet sein darf. Damit fällt das Streusalz auch nicht mehr unter die Pflicht zur Zahlung der sogenannten Salzsteuer, die bis 1993 auf das Produkt zu entrichten war. Die Problematik des Verwehens, etwa auf vereisten Brückenteilen, wurde zu Beginn der 1970er Jahre durch die Erfindung von Feuchtsalz gelöst. Rieselhilfen kamen zum Einsatz vor dem Verlumpen, das Mineral Kainit ist ein weiterer Zusatz und dient als zusätzliches Auftaumittel.

Oft ist der Einsatz von Streusalz für Privatleute nicht erlaubt

Die Sensibilität vor den negativen Umweltauswirkungen von Streusalz hat über die Jahre zugenommen. Auch Städte und Gemeinden haben dies bereits erkannt. Sie raten den Bürgern, so gut es geht, auf die Verwendung von Streusalz in den Wintermonaten zu verzichten, und empfehlen stattdessen die Umstellung auf sogenanntes Feuchtsalz oder Splitt. Unterstützung erfahren sie dabei auch von höchster Stelle, dem Bundesumweltministerium. Die dortigen Fachleute warnen eindringlich vor den Nebenwirkungen, die das Aufbringen des Streumittels in der Natur, etwa an Bäumen, in Seen, an Autos oder Häusern mit sich bringt.

Eine umweltfreundliche Alternative zu Streusalz ist das Streuen von Sand auf Gartenwegen

Eine umweltfreundliche Alternative zu Streusalz ist das Streuen von Sand auf Gartenwegen


Etliche Bundesländer haben bereits Konsequenzen gezogen und Privatleuten die Verwendung von Streusalz verboten. Geraten wird die Verwendung von möglichst salzfreien Streumitteln, die das Siegel des Blauen Engel tragen. Aufgebracht bringen sie Eis und Schnee nicht etwa zum Schmelzen. Ihre Wirkung besteht vielmehr darin, die Griffigkeit der bestreuten Flächen durch die Verzahnung mit der Eis- und Schneeschicht zu erhöhen. Gemeint sind Spezialsande wie Splitt, hergestellt aus klein gebrochenem Gestein. Neben der Umweltverträglichkeit kann Split mit Beginn der Schneeschmelze relativ einfach wieder aufgekehrt und entsorgt werden.

Der Einsatz von Streusalz im eigenen Garten erübrigt sich von selbst

Die größte Gefahr bei der Verwendung von Streusalz geht von der Bodenbelastung im Zusammenhang mit Schmelzwasser aus. Besonders schädlich ist es für Baum- und Strauchwurzeln, erkennbar an den sogenannten Trocknungsschäden. Sie zeigen sich an den betroffenen Pflanzen durch braune Zweigspitzen, an den Blättern bilden sich dabei Randnekrosen, die später für die braune Färbung der Blätter sorgen. Eine weitere negative Folge wäre das Absterben der Pflanzen, mindestens aber ein verspäteter Austrieb zum Frühlingsbeginn.

Für Abhilfe sorgt, die Bäume und Pflanzen ausgiebig zu gießen und wässern, das reduziert die Wirkungen des Streusalzes, ähnlich einer Überdüngung, die für ein Zuviel an Nährstoffen sorgt und den Pflanzen dadurch dringend benötigtes Wasser entzieht.

Wenn Sie Pflanzen in Straßennähe haben, sollten Sie diese besonders vor Streusalz schützen

Wenn Sie Pflanzen in Straßennähe haben, sollten Sie diese besonders vor Streusalz schützen


Bei der Anpflanzung in Straßennähe sollte der Gartenbesitzer auf robuste Pflanzensorten zurückgreifen. Besonders empfindlich reagieren Thuja beziehungsweise Koniferen auf Streusalz. Die bessere Wahl wären etwa Feldahorn, Schwarzerle- oder –kiefer, Wildrosen oder Frühlings-Tamarisken. Diese Pflanzen erweisen sich als besonders resistent gegenüber Streusalz.

Eine weitere Reduzierung von Salzschäden an vom Streusalz betroffenen Pflanzen und Bäumen geschieht durch die Bewässerung. Das gilt auch für das Gießen von immergrünen Topfpflanzen wie Bambus, Buchsbaum, Kirschlorbeer und Rhododendron, die das Wasser bei sonnigen Wintertagen permanent über ihr Blattwerk verdunsten. Besonders viel Wasser sollte den Pflanzen gegönnt werden, die den Winter über an einem trockenen Platz stehen, etwa unterhalb eines Dachvorsprungs. Der beste Rat: Verzichten sie am besten komplett auf Streusalz, sowohl auf Gehwegen als auch in Ihrem Garten.

veröffentlicht am 30.01.2019