Gartenteich anlegen Teil 4 – Teichvlies für eine lange Lebensdauer

Der dritte Teil unserer Gartenteichserie gab Tipps zur Teichfolie, nun wenden wir uns dem Teichvlies zu. Teichvlies wird beim Bau aller möglichen Teichsorten eingesetzt und soll helfen, die Folie zu schützen. Nachdem die Grube ausgehoben wurde, hat man sich wahrscheinlich zwar die Arbeit gemacht, eine Sandschicht aufzutragen aber damit sind die Gefahren für die Teichfolie noch lange nicht vom Tisch. Wurzeln beziehungsweise Steine können immer noch das dünne Dichtmittel beschädigen und um genau das zu verhindern, gilt es eine Schicht Teichvlies mit unterzubauen.

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Das Teichvlies soll Beschädigungen der Teichfolie verhindern.

Teichvlies schützt sicher viele Jahre

Das Gewässer soll nach Möglichkeit jahrzehntelang, bestenfalls ohne größere Schäden, im Garten ein Heim für Tiere und Pflanzen sein. Teichfolie mag zwar von Haus aus strapazierfähig und langlebig sein, aber es ist eben auch nur eine Folie, bei der jeder weiß, dass sie unter großer Spannung irgendwann nachgibt und reist. An dem Phänomen des Reißens lässt sich nichts machen aber an der Spannung. Das Teichvlies soll demnach die Teichfolie schützen.

Spannung bekommt die Folie spätestens dann, wenn der Teich mit Wasser gefüllt wird und ein vergleichsweise großer Druck herrscht. Ganze egal wie gründlich die Grube vorher von Steinen, Wurzeln und eventuell Verunreinigungen gesäubert wurde, unter dem einfallenden Wasserdruck findet sich immer wieder etwas, dass der Folie zu Leibe rückt. Der Boden arbeitet schließlich. Das Gewicht des Wassers zwingt die Folie sich auch über den noch so kleinen Stein zu legen, was über kurz oder lang zu Rissen führen kann.

Teichvlies kann die Folie aber nicht nur vor dem Untergrund schützen. Auch in Ufernähe, wo gern Hunde mit scharfen Krallen spielen oder einmal spitze Gegenstände ins Wasser fallen können, sollte man Teichvlies in Form von sogenannter Ufermatte nutzen, um Beschädigungen am Rand zu vermeiden. Die Matte sichert so die Folie vor Einwirkungen von oben.

Das Teichvlies schützt vor:

  • Wurzeln oder Steinen unter der Folie
  • Tierkrallen im Uferbereich
  • Austrocknung in der Sonne durch Ufermatten über der Folie

Die Auswahl des richtigen Teichvlies

Ähnlich wie die Teichfolie sind auch Vliese in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. Diese drücken sich zumeist in verschiedenen Gewichten aus. Bei den gängigen Größen werden 300g/m² für ebenen Boden empfohlen und 500g/m² und mehr für anspruchsvollere Flächen. Nur vom Gewicht sollte man sich jedoch nicht blenden lassen, da auch die Dicke in Millimeter entscheidend für die Dämpfung im Teich sein kann. Je dicker, desto besser lautet hier die Goldene Regel.

teichvlies

Je nach Boden und Wurzeln im Bereich des Teichs sollte man ein möglichst dickes, hochwertiges Teichvlies kaufen.

Was beim Teichvlies verlegen wichtig ist

Das Teichvlies verlegen ist dann einfach. Das meist nicht verrottende Material wird genau wie die Folie auch in Ballen angeliefert, lässt sich dann aber leichter mit einem scharfen Cutter verarbeiten. Nachdem die erste Bahn ausgelegt wurde, kann man entweder mit Überlappungen arbeiten oder die einzelnen Teilsegmente mit Heißluft verschweißen.

Wie viele Quadratmeter Vliesstoff benötigt werden, kann ganz einfach nach der gleichen Formel berechnet werden, welche auch bei der Teichfolie Anwendung findet. Allerdings sollte man immer noch ein paar Zentimeter mehr Pufferzone mit einberechnen, da schließlich auch ein Stück des Uferbereiches mit ausgelegt werden soll und je nach Region vielleicht sogar noch eine komplette Schicht auf der Folie aufgebracht. Dies erhöht wiederum die UV-Beständigkeit der Teichfolie und somit die gesamte Lebensdauer der Gartenoase. In Teil Fünf erfährt man alles rund um die Teichumrandung.

(Bildmaterial v.o.n.u.: Ruth Rudolph / pixelio.de, Ulrike Linnenbrink / pixelio.de)

veröffentlicht am 10.03.2014