Dem Herbstlaub Herr werden – Die besten Tipps

Kahle Äste an Büschen und Bäumen künden von kommenden kalten Tagen. Das herabgefallene Laub wiederum muss nun zügig beseitigt werden, denn es ist nicht nur unschön anzusehen, es ist auf die eine oder andere Art auch eine Gefahrenquelle. Auf Gehwegen vor dem Haus kann Laub genau wie Eis zu Unfällen durch Ausrutschen führen. Im Garten erstickt das Laub die darunter liegenden Pflanzen und es können sich im Laub durch Gärungsprozesse Keime und Bakterien beziehungsweise Schimmelpilze bilden.

Wird Laub nicht beseitigt, können sich Schimmelpilze bilden

Wird Laub nicht beseitigt, können sich Schimmelpilze bilden

Sicher ist Laub ein Bestandteil der natürlichen jahreszeitlich bedingten Prozesse, nur sind weder Gärten noch Gehwege von der Natur geschaffene Umgebungen. Sie sind menschlichen Ursprungs und an dessen Bedürfnisse angepasst. Darum ist herunter gefallenes Laub etwas, das nicht nur entfernt werden sollte, sondern entfernt werden muss. Allerdings bestehen hierbei Grenzen. Wie Laub und in welchem Maße es entfernt werden soll, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Werkzeug für das Entfernen von Laub

Der inzwischen leider im Herbst zur samstäglichen Geräuschkulisse gehörende Laubbläser mag in gewisser Weise effektiv sein, er ist jedoch alles in allem ein umweltschädliches Produkt. Er mag bei der Laubbeseitigung auf öffentlichen Flächen, etwa Parkanlagen oder Alleen, seine Berechtigung besitzen. Ein privater Garten jedoch weist in der Regel kaum so viel Laub auf, das sich dafür ein- oder zweimal jährlich der Einsatz eines Gerätes rechtfertigt, das sich im Herstellungsaufwand, im Betrieb und in der Entsorgung schlichtweg als Umweltverschmutzer entpuppt.

Selbst die elektrisch betriebene Variante macht da keine Ausnahme. Abgesehen von der Lärmbelästigung der Nachbarn sowie dem Ressourcenaufwand in Herstellung und Entsorgung, können durch das zielgerichtete Gebläse beispielsweise Schimmelpilzbakterien aufgewirbelt werden, die sonst im Boden verbleiben, nun aber in die Häuser gelangen.

Der herkömmliche Laubrechen kostet nur einen Bruchteil dessen, was für die Anschaffung eines Laubbläsers benötigt wird. Er benötigt keinen Kraftstoff, keine elektrische Energie, macht keinen Lärm und braucht im Gartenhaus oder der Garage nur ganz wenig Platz. Sicher, mit dem Rechen das Laub zusammenzukehren ist anstrengender, aber mit etwas Übung auf üblichen Gartenflächen genauso effektiv wie mit Motor-Unterstützung, wenn nicht sogar noch besser.

Ein Laubrechen ist die umweltschonendere Variante

Ein Laubrechen ist die umweltschonendere Variante

Dazu kommt, dass der Laubrechen so oder so benötigt wird, denn mit dem Zusammenblasen des Laubs ist es ja nicht getan. Mit dem Laubrechen kann das Laub aufgenommen, in eine Schubkarre geladen und dort abgeladen werden, wo es am zweckmäßigsten ist. Wer nun glaubt, dies alles mit einem Laubbläser bewerkstelligen zu können, wird wohl eher eine komische Figur abgeben, als wirklich das Laub zu entfernen. Davon abgesehen erlaubt Ihnen der Laubrechen zwischendurch einen Schwatz mit dem Nachbarn, der vielleicht angesichts eines Laubbläsers lieber auf ein Gespräch verzichten würde.

Wie viel Laub muss oder soll beseitigt werden?

Gehwege vor der eigenen Haustür müssen vom Eigentümer oder von ihm beauftragten Personen so sauber gehalten werden, dass ein gefahrloses Begehen möglich ist. Dies ist in den meisten Gemeinden in deren Satzung festgeschrieben, also nicht nur Schnee und Eisräumen, sondern auch ausreichend Luft bekommen. Je nach Art der Pflanzen in den Blumenbeeten kann dort das Laub auch liegen bleiben und dient dann als Isolierung gegen Kälte.

Herbstlaub auf Treppen in Verbindung mit Regen kann zu einer ernsten Gefahrenquelle werden

Herbstlaub auf Treppen in Verbindung mit Regen kann zu einer ernsten Gefahrenquelle werden

Wenn Sie einen Gartenteich besitzen, sollten Sie unbedingt dafür sorgen, dass darauf schwimmendes Laub entfernt wird. Im schlimmsten Fall können die Blätter im Teich die Sauerstoffzufuhr blockieren, den Teichboden während des Verfaulens verschlammen und den pH-Wert des Wassers verändern. Empfindliche Zierfische überleben so etwas eher selten.

Wohin mit dem Herbstlaub?

Wer wirklich große Mengen Laub zu entfernen hat, muss sich auch Gedanken über die Entsorgung des Laubs machen. Man kann diesse entweder über die Biotonne entsorgen oder das Laub in der örtlichen Grünabfallsammlung abgeben. Wenn in der Gemeinde keine Biotonne zur Verfügung gestellt wird, kann das Laub auch in die Restmülltonne. Auf keinen Fall darf Laub aus dem eigenen Garten etwa in den nächsten Wald gebracht und dort entsorgt werden. Das hat seinen Grund und wird je nach Gemeinde mit einem Bußgeld belegt. Die Mikrobiologie eines Gartens und damit auch des Laubes unterscheidet sich grundlegend von der Mikrobiologie eines Waldes. Gartenschädlinge können sich so im Wald ausbreiten und finden oft eine Umgebung ohne natürliche Feinde.

Ein Herz für Igel

Wer über einen Komposthaufen im Garten verfügt, auf dem das Laub oder ein Teil davon landet, der beweist schon dadurch ein Herz für Igel. Die kleinen Stacheltiere sind sehr effektive Schädlingsvertilger und sie halten Winterschlaf, vorzugsweise in großen Laubhaufen, die ihnen Wärme spenden.

Igel benötigen Laub als Behausung für ihren Winterschlaf

Igel benötigen Laub als Behausung für ihren Winterschlaf


Also am besten einfach einen größeren Haufen Laub in einer windgeschützten Ecke des Gartens liegen lassen. Den Igel freut´s und Ihre Blumen und Ihr Gemüse genauso, denn der Igel frisst für sein Leben gerne Schnecken sowie Larven und Maden. Eine Synergie zwischen Mensch und Tier, die sich für beide auszahlt.

veröffentlicht am 23.11.2017