Heimische Wintervögel

Obwohl bei einem Spaziergang in einem Wald oder einem Park während der kalten Jahreszeit kaum Vogelstimmen zu vernehmen sind, bedeutet dies keineswegs, dass sich nun alle gefiederten Freunde im warmen Süden befinden, um dort zu überwintern. Teilweise sind sogar unsere recht bescheidenen Temperaturen in der Winterzeit für verschiedene Vogelarten aus dem hohen Norden zur Überwinterung geeignet, weshalb sie hierher ziehen. Andere wiederum haben sich auf den Weg gemacht, um vorwiegend in den Mittelmeerländern Schutz und Futter zu suchen.

Blaumeise auf der Suche nach Futter

Blaumeise auf der Suche nach Futter

Die Zurückgebliebenen stellen zusammen mit dem aus dem Norden kommenden Kontingent die Wintervögel dar. Manche Arten, die früher regelmäßig den Zug in den Süden antraten, bleiben inzwischen aufgrund der milden Witterung ebenso ganzjährig hier. Selbst Exoten, versehentlich oder absichtlich aus Volieren freigelassen, mischen sich inzwischen unter das Himmelsvolk. Bestimmten Papageienarten sowie Kanarienvögeln machen auch zeitweilige Minustemperaturen nicht viel aus.

Spatzen bleiben auch im Winter in heimischen Regionen

Spatzen bleiben auch im Winter in heimischen Regionen


Ihre geflügelten Wintergäste

Von den vielen Arten der Wintervögel bekommt der Mensch nur wenige tatsächlich zu Gesicht. Die Meisten der Tiere leben tief in den Wäldern und lassen sich in der Regel nicht in der Nähe menschlicher Siedlungen blicken. Dagegen gibt es bestimmte Vogelarten, die die Nähe des Menschen suchen oder besser, das bereitgestellte Futterangebot schätzen. Leichter lässt es sich an den täglichen Bedarf kaum kommen und der ist groß. Ein Vogel benötigt sehr viel Energie, denn so leicht es aussieht, auch für einen Vogel ist Fliegen enorm kräftezehrend. Bei tiefen Temperaturen erst recht. Je nach Gebiet sind es etwa 20 bis 25 Arten, die an eine winterliche Futterstelle kommen, wobei es in der Zusammensetzung große Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen gibt. Zu den häufigsten Wintergästen für Ihr Vogelhäuschen im Garten gehören:

• Haussperling oder Spatz
• Kohlmeise
• Tannenmeise
• Türkentaube und Stadttaube
• Blaumeise
• Amsel
• Bergfink
• Buchfink
• Elster
• Feldsperling
• Dompfaff oder Gimpel
• Grünfink
• Kleiber
• Rotkehlchen
• Schwanzmeise
• Star
• Distelfink oder Stieglitz
• Wacholderdrossel
• Zaunkönig
• Zeisig

Eine Amsel macht Beute

Eine Amsel macht Beute


Von diesen 20 Arten sind es vor allem der Haussperling, die beiden Taubenarten, die Blaumeise sowie die Elster, die sich vermutlich zuerst einfinden werden. Je nach aktueller Temperatur kann dies recht schnell gehen. Wenn Sie etwa bei frostigen null Grad am frühen Morgen ein Vogelhäuschen im Garten installieren, wird es vermutlich nur wenige Stunden dauern, bis die ersten Spatzen anrücken. Die kleinen Überlebenskünstler sind fast immer die Vorhut. Ihnen folgen dann die anderen Arten wie die Blaumeise oder die Elster.

Gibt es das ideale Vogelhäuschen?

Ja und nein, denn die verschiedenen Vogelarten sind grundsätzlich Futterneider. Darum muss ein Vogelhäuschen so gebaut sein, dass alle Vögel eine Chance haben, etwas Futter abzubekommen. Also ein Bereich für die kleineren Vogelarten, wie der Zaunkönig oder die Schwanzmeise, sowie Flächen für größere Vögel wie der Star oder die Elster. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Futterkugeln aufzuhängen. Die sind von besonderer Bedeutung, denn das in den Kugeln enthaltene Fett ist eine wichtige Energiequelle. Im Handel werden zudem Vogelfuttermischungen angeboten, die den verschiedenen Arten gerecht werden. Wenn Sie Ihr Vogelhäuschen auf dem Rasen aufstellen oder hoch in einen Baum hängen, werden im Frühjahr vermutlich darunter Sonnenblumen aus Samen sprießen, die die Vögel übersehen haben.

Vogelhäuschen in sicherer Lage

Vogelhäuschen in sicherer Lage


Hauskatzen und Vögel

Hauskatzen sind ein großes Problem bei der Aufstellung von Vogelhäuschen. Eine normale Hauskatze springt aus dem Stand locker bis zu 2 m hoch. Darum sollte die Befestigungshöhe für das Vogelhäuschen mindestens 2,5 bis 3 m betragen. Wird das Häuschen auf einem Pfahl festgemacht, kann dieser im oberen Bereich mit Stahlblech verkleidet werden, um die Katze am Klettern zu hindern. Bei der Befestigung in einem Baum sollte es möglichst ein weit herausragender Ast sein und das Häuschen wird am besten mit einem Seil oder einer Kette vom Ast abgehängt. Je wackliger es für die Katze wird, desto eher gibt sie ihr Vorhaben auf.

Kein guter Ort für Vögel - Dieses Häuschen ist nicht sicher

Kein guter Ort für Vögel – Dieses Häuschen ist nicht sicher



Wenn alles stimmt, dann ist der Aufbau eines Vogelhäuschens für die winterliche Vogelschar ein Geben und Nehmen. Die Vögel erhalten Futter, und wenn das Häuschen unbemerkt beobachtet werden kann, bieten die zauberhaften Gäste ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.

veröffentlicht am 16.11.2017