Natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten

Mit dem Frühling und den ersten Sonnenstrahlen ist die Gartensaison vielerorts eröffnet. Aber nicht nur Menschen, auch Tiere freuen sich über die erblühende Pracht, die für sie meist eines heißt: Nahrung. Damit Ihr Garten trotzdem gesund bleibt, hat HausXXL einige Tipps zusammengestellt, wie Sie auf natürliche Weise Schädlinge fernhalten oder aus Ihrer grünen Oase beseitigen können.

Von Schädlingen und Nützlingen

Die Gesamtheit der Insekten, Käfer, Schnecken und Würmer, die im Garten heimisch sind, können im Allgemeinen in Schädlinge und Nützlinge unterschieden werden. Wie schon die Bezeichnung vermuten lässt, verursachen Schädlinge die Zerstörung der Pflanzensubstanz, während Nützlinge eben diese Schädlinge beseitigen.

Was ist der Vorteil von biologischem Gärtnern gegenüber dem Einsatz chemischer Produkte?

Der Vorteil liegt zum einen darin, dass beim Einsatz von biologischen Mitteln keine Giftstoffe auf Obst- oder Gemüsepflanzen abgelagert werden, die Sie oder Ihre Familie letzten Endes zu sich nehmen. Zum anderen führt die Nutzung von natürlichen Produkten dazu, dass die Pflanzen in Ihrem Garten gesund und widerstandsfähig bleiben. Ganz abgesehen von den direkten Auswirkungen auf Sie und Ihren Garten wird auch die Umwelt durch eine biologische Schädlingsbeseitigung weniger belastet.

schaedlinge_blumen

Welche natürlichen Methoden gibt es, um gegen Schädlinge vorzugehen?

Es gibt eine Vielzahl an Hausmitteln und Tricks, die schon viele Großmütter angewendet und die nichts an Aktualität eingebüßt haben.

Die Ansiedlung von Nützlingen

Die bekanntesten Nützlinge, die der Gesundheit Ihres Gartens helfend zur Seite stehen, sind Marienkäfer, Igel, Bienen und Hummeln. Auch Vögel erfüllen einen guten Zweck. Die Ansiedlung der Tiere wird hauptsächlich dadurch unterstützt, dass ein für sie geeigneter Unterschlupf geschaffen wird.

Igel zum Beispiel, die bevorzugt Schnecken fressen, freuen sich sehr über einen Haufen aus Blättern und Reisig, in dem sie Schutz suchen können. Auch Holzstapel sind gern gesehen. Wichtig ist, dass der Haufen in einer ruhigen Ecke liegt, sodass sich das Tier sicher zurückziehen kann. Es sind auch „Igelhäuser“ in Gartenfachmärkten erhältlich, aber diese erfüllen letztendlich den gleichen Zweck.

Um Vögel in Ihren Garten zu locken, helfen besonders Nistkästen. Diese dienen als sicherer Brutplatz im Frühling und als Fütterungsstation während der Wintermonate. Der Nistkasten sollte hoch genug angebracht sein, dass Katzen keinen Zugang haben und den Vögeln ein sicheres Versteck vor Wind und Wetter geboten wird. Sind die gefiederten Freunde zufrieden mit der Lage und dem Schutz, den der Nistkasten bietet, werden sie mit Freuden das ganze Jahr bleiben und Ihren Garten freihalten von Würmern, Käfern und anderen kleinen Tieren.

Damit sich nützliche Insekten wie Marienkäfer ansiedeln, wird der Bau eines Insektenhotels empfohlen. Darin können sie sich zurückziehen und auch überwintern, um im Frühling wieder hungrig an die Arbeit zu gehen. Auch Pflanzen, die über viel Nektar und Blütenpollen verfügen, sind ein willkommener Anblick für Käfer, Bienen und Hummeln. Eine Vielzahl an Blühpflanzen begünstigt das lange Verweilen der Tiere in Ihrem Garten und hilft dabei, dass sie zuverlässig den Weg zurück finden, falls sie in der Nähe siedeln.

Nützling Bevorzugte Schädlinge Voraussetzung
Igel Schnecken ein großzügiger Haufen aus Blättern und Reisig, alternativ: Holzstapel in einem ruhigen Bereich
Vögel (z.B. Meise) Larven und Würmer, Käfer hoch angebrachte Nistkästen
Insekten (z.B. Marienkäfer) Milben, Wanzen und Larven Insektenhotel

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Hausmittel gegen Schädlinge

Welches Hausmittel für Sie am sinnvollsten ist richtet sich danach, welches Tier der unerwünschte Gast in Ihrem Garten ist.

Der Kampf gegen Nacktschnecken

Einmal im Garten angelangt, sind diese Tiere fast unmöglich wieder loszuwerden, aber mit etwas Mühe ist auch das zu schaffen. Beginnen sollten Sie damit, die Tiere mithilfe von Handschuhen und einem Eimer von den Pflanzen zu sammeln und dadurch die größten und offensichtlichsten Exemplare ihrer Art zu beseitigen. Um Schnecken in der näheren Umgebung anzulocken, die Sie beim Sammeln eventuell übersehen haben, bietet sich eine Bierfalle an.

Die Bierfalle funktioniert auf simple Art und Weise: die Nacktschnecken werden von dem süßen Geruch des Biers in einem Glas angezogen und ertränken sich im besten Fall darin. Über die Effektivität der Bierfalle bleiben allerdings Zweifel, denn manche Schnecken finden den Weg aus dem Glas heraus und zudem besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass weitere Schnecken und andere Schädlinge von dem süßen Duft angelockt werden, was Ihr Problem eher verschlimmern würde. Auch ein Streifen Löschkalk um das Beet kann helfen, Schnecken fern zu halten. Bei starkem Befall sollten Sie aber tatsächlich auf chemische Helfer wie Schneckenkorn zurückgreifen.

Im Konflikt mit der Wühlmaus

Die kleinen Nager beschädigen Wurzeln, Rinde und Gemüse und sind dazu noch sehr fortpflanzungsfreudig: eine Wühlmaus hat pro Jahr um die 40 Nachkommen. Sollten Sie sich von den Mäusen gestört fühlen, gibt es mehrere Methoden, um gegen sie vorzugehen.

Um Rosen und Gehölze vor den Nagern zu schützen, sind Wurzelkörbe im Baumarkt erhältlich. Zudem haben Mäuse eine empfindliche Nase, was Sie zu Ihrem Vorteil nutzen können: sie haben eine Abneigung gegen Knoblauch, Zwiebel, Steinklee und Ochsenzunge. Auch Narzissen, Pfingstrosen und Holunder duften zu stark für sie. Stopfen Sie diese geruchsintensiven Pflanzen also in die Höhleneingänge, wird die Maus früher oder später weiterziehen, da es ihr zu unangenehm wird.

Eine effektive und endgültige Methode zur Beseitigung ist die klassische Mausefalle, die besonders gut mit Wurzelgemüse als Köder funktioniert. Sollte Ihnen das zu brutal sein, sind auch Lebendfallen erhältlich. Diese sind zwar etwas teurer und aufwändiger aufzubauen, aber sie fügen den Mäusen keinen Schaden zu und Sie können sie in einer passenden Umgebung weit entfernt vom heimischen Garten aussetzen.

Eine Auseinandersetzung mit Maulwürfen

Wer kennt sie nicht, die kleinen Erdhügel, die in so manchem Garten mit der Zeit zum Ärgernis werden. Obwohl die kleinen Tiere nützlich sind, da sie Würmer und Käfer fressen, können deren Höhleneingänge in einem gut gepflegten Garten störend wirken.

Falls Sie den Maulwurf wirklich loswerden wollen, helfen dabei Molke und Mottenkugeln, die Sie in die Hügeleingänge stopfen können.  Auch für Maulwürfe sind zudem Lebendfallen erhältlich, die das Tier gefangen nehmen, ohne ihm zu schaden, sodass Sie es in seiner neuen Heimat wohlbehalten aussetzen können.

Maulwürfe stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb Sie eine Behandlung mit Gift oder deren Tötung unter allen Umständen vermeiden sollten.

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Übersicht und weitere Hausmittel gegen Schädlinge

Schädling Gegenmaßnahme
Nacktschnecken Bierfalle, Löschkalk um das Beet herum streuen
Wühlmäuse Stark duftende Pflanzen in die Höheneingänge stopfen; Wurzelkörbe schützen Pflanzensubstanz;
traditionelle Mausefallen, Lebendfallen
Maulwürfe Molke oder Mottenkugeln in die Höhleneingänge stopfen; Lebendfallen
Blattläuse Pflanzen mit warmen Wasser, kaltem Kaffee oder schwarzem Tee besprühen, sodass die Läuse ertrinken oder sich vergiften;
Weihrauch in Beete pflanzen
Kohlweißlinge Tomaten zwischen den Kohl pflanzen
Erdflöhe Streichhölzer kopfüber in die Erde stecken
Ameisen extreme Gerüche vertreiben sie: Lavendel, Thymian, Zitrone, Knoblauch
Kartoffelkäfer Meerrettich in Beete pflanzen
Mäuse allgemein Pfefferminz, wilde Kamille, stark riechende Pflanzen

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veröffentlicht am 16.03.2017