Vielleicht ist es ein bisschen so, dass in einem Garten die Zeit etwas langsamer läuft. Termindruck, Hetze und Stress werden mitten im Grün unbedeutend. Das könnte an dem Umstand liegen, dass die Flora und auch die Fauna ein eigenes, ein natürliches Zeitmaß besitzen, das sich nicht mit einer Skala in Sekunden, Minuten und Stunden messen lässt.
Der Gartenbesitzer oder die Gartenbesitzerin wechselt beim Eintritt in das eigene grüne Reich die Welten. Nicht umsonst haben sich etliche berühmte Zeitgenossen mit der Gärtnerei beschäftigt, um mitten in den selbst gesetzten Pflanzen zu entspannen. So etwa Napoleon III, der zusammen mit dem berühmten Landschaftsgestalter Fürst Hermann von Pückler-Muskau die Parkanlage des Schlosses Arenenberg am Bodensee gestaltete. Oder Hermann Hesse, der sich einen großen Selbstversorgergarten anlegte. Auch der Maler Otto Dix pflegte zusammen mit seiner Familie hingebungsvoll den eigenen Garten. Nicht zu vergessen Graf Lennart Bernadotte, der aus Liebe auf die Rechte am schwedischen Thron verzichtete und so stattdessen die Blumeninsel Mainau gestaltete. Das sind zugegebenermaßen recht große Dimensionen, aber im Grunde kommt es beim eigenen Garten nicht auf die Größe an. Es kommt darauf an, ihn zur persönlichen Entspannungsoase zu machen.
Gärtner zu werden ist nicht schwer
Welches Grundstück auch immer zur Verfügung steht, der eigene Garten lässt sich überall anlegen. Ob nun das Gelände am Haus oder der gepachtete Schrebergarten. Dabei lässt sich das Maß der Gartenarbeit, die sich der oder die Besitzerin selbst auferlegen will, einfach selbst bestimmen.
Gartenarbeit: Finden Sie das richtige Maß und vergessen Sie die Entspannung nicht
Ein Tipp vorweg: Zuviel Ehrgeiz schadet nur. Der Garten sollte nicht zum „Projekt“ werden. Wenn das Grundstück noch unbepflanzt oder vielleicht verwildert ist, könnte ein bequemer Gartenstuhl, ein Kugelschreiber und ein Schreibblock der Anfang sein. Einfach in den noch nicht vorhandenen Garten setzen und in Ruhe überlegen, wie die Entspannungsoase aussehen soll.
Ohne Gartenwerkzeug geht nichts
Vorausgesetzt es stehen keine größeren Rodungsarbeiten aufgrund Wildbewuchses durch Büsche oder Bäume an, lässt sich schon mit ein paar einfachen Dingen viel im eigenen Garten bewegen. Zuvor aber noch etwas zum Thema Bäume: Je nach Art und Alter dürfen diese nicht einfach gefällt werden. Selbst auf dem eigenen Grundstück kann unter Umständen eine Genehmigungspflicht durch die örtlichen Behörden bestehen.
Nun aber zur Erstausstattung für die Gartenarbeit. Dazu gehören:
• eine Schubkarre
• ein Spaten
• eine Hacke
• ein Rechen
• Handschuhe
• eine Gießkanne und/oder ein Gartenschlauch
Mit dieser Grundausstattung lassen sich bereits viele Arbeiten erledigen. Im Weiteren wird sich das Gartenwerkzeug fast wie von selbst vermehren, denn mit jeder neuen Idee werden oft auch andere Werkzeuge benötigt. Beim Umgraben oder dem Anlegen von Beeten aber immer daran denken, dass der Garten der Entspannung dient. Also keine Rekorde aufstellen und öfter mal eine kleine Pause einlegen.
Die kleinen und großen Details im Garten
Damit es auch wirklich gemütlich im selbst angelegten Garten zugehen kann, dürfen ein paar Dinge nicht fehlen, wobei dies natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. So könnte sich ein Pavillon oder ein kleines Gartenhäuschen gut machen, nicht nur zur Unterbringung der Gartengeräte. Je nach Ausführung können Gartenhäuser auch für kleinere und größere Festivitäten dienen und sogar als Gästezimmer für Besuch nützlich sein.
Dies führt fast schon automatisch zum Thema Essen und damit zur Grillecke oder dem ausgewachsenen Grill, wobei es zahlreiche Varianten sowohl im Selbstbau als auch fertige Varianten aus dem Baumarkt gibt.
Eine Grillecke sollte in Ihrem gemütlichen Garten nicht fehlen
Entspannung pur – Ein Pool im Garten
Wasser ist ein hervorragendes Element, um wirklich zu entspannen. Nun ist ein Schwimmbad herkömmlicher Bauart eine wirklich aufwendige Angelegenheit, die mit viel Arbeit, hohen Investitionen und laufenden Kosten verbunden ist. Wer sich Tiefbauarbeiten, das Verlegen von Rohren und Kabeln, den Einbau von Pumpen sowie deren Wartung ersparen möchte, greift einfach zu einem aufstellbaren Modell. Diese sind zwar wesentlich günstiger als ein fest betonierter oder gemauerter Pool, sehen jedoch nicht so edel aus wie die fest installierte Variante. Hier sollten Sie selbst entscheiden, auf welche Dinge Sie bei einem Pool Wert legen.
Das ist Gartenerlebnis vom Feinsten. Ein heißer Sommertag im Pool, ein Grillabend mit Freunden, entspannt plaudern, gemütlich sitzen und dem Zirpen der Grillen zuzuhören.
Ein Pool im Garten hat seinen ganz eigenen Charme
Fazit: Gärtnern ist Philosophie
Sicher braucht es eine gewisse Zeit, bis der Garten dieses Stadium erreicht hat, vor allem wenn alles oder das meiste mit eigenen Händen geschaffen wird. Dabei sollte die Tätigkeit im Garten als der Weg wie auch als das Ziel betrachtet werden. Das Bearbeiten des Bodens, das Einsäen von Blumen und Gemüse oder auch nur das Anlegen eines kleinen Weges zwischen den Beeten sind Vorgänge, die der Mensch seit vielen Tausenden von Jahren vollzieht. Überall auf der Welt, auf jedem Kontinent und jeder bewohnten Insel dieser Erde. Die Pflanze benötigt ihre Zeit zu wachsen und zu gedeihen. Dieser Prozess ist so elementar und gleichzeitig so wunderschön. Wenn die ersten zaghaften Halme aus dem Boden sprießen, hat es sich gelohnt.
Gartenarbeit ist etwas unglaublich Befriedigendes, wenn man sich als Gartenbesitzer auch die Zeit lässt, die auch die Natur ihren Pflanzen lässt. Der große Rest, der Grill, das Gartenhäuschen und der Pool, das sind die Dinge, die das Erlebnis Garten einfach abrunden, quasi die technische Ausstattung der persönlichen Oase.
