Winterharte Pflanzen: Das sollten Sie wissen

Ihre Kübelpflanzen sind ins Haus umgezogen, den Teich haben Sie winterfest gemacht, die Terrassenmöbel und Gartengeräte unter Dach gebracht. Trotzdem gibt es draußen noch etwas für Sie zu erledigen. Schützen Sie empfindliche Pflanzen vor dem Erfrieren. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten und welche Auswirkungen Frost auf Ihre winterharten Pflanzen haben kann.

Warum schaffen es nur einige Arten, frostige Temperaturen im Freien zu überleben?

Viele Pflanzen stammen ursprünglich aus ganzjährig warmen Gebieten. Aufgrund der dort vorherrschenden milden Temperaturen brauchten sie sich keine Strategien gegen Minusgrade überlegen. Andere Arten wie zum Beispiel die heimischen Laubbäume schützen sich gegen das Zerplatzen ihrer Zellen beim Eindringen von Frost, indem sie ihren Saftfluss einstellen. Ihr Laub fällt im Spätherbst ab, weil es nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Gelangt das Wasser von den Wurzeln nicht mehr bis in die Krone, erfrieren die Gewächse nicht. Ähnlich reagieren Stauden, viele Frühlingsblüher und Ziergräser. Einjährige Gewächse sterben vollständig ab, versamen sich jedoch, so dass sie im kommenden Jahr häufig an einer ganz anderen Stelle im Garten zu finden sind.

Einige Arten, wie manche Rosen, haben spezielle Mechanismen, um sich vor Frost zu schützen

Einige Arten, wie manche Rosen, haben spezielle Mechanismen, um sich vor Frost zu schützen

Wann Sie Ihre winterharten Pflanzen auf klirrende Fröste vorbereiten

Noch vor einigen Jahrzehnten mussten Hobbygärtner ein großes Augenmerk auf den Winterschutz in ihrem Garten legen. In rauen Regionen wurden in schneefreien Wintern ganze Staudenbeete mit Tannengrün abgedeckt. Ganz so genau müssen Sie es heutzutage mit dem Winterschutz nicht mehr nehmen, weil das Wetter mittlerweile dafür sorgt, dass die Temperaturen in der kalten Jahreszeit in manchen Regionen kaum unter den Gefrierpunkt fallen. Ganz auf diese Gartenarbeit im Winter verzichten sollten Sie trotzdem nicht.

Teilweise ist heute gar kein Winterschutz mehr nötig, wenn der Frost nicht zu streng ist

Teilweise ist heute gar kein Winterschutz mehr nötig, wenn der Frost nicht zu streng ist

Der meist fehlende Schnee bietet Ihren Gewächsen keine schützende Decke. Regen dringt in den Boden und die Pflanzen ein. Dadurch besteht die bereits angesprochene Gefahr, dass Ihre Pflanzen den Winter nicht überstehen. Beginnen Sie mit dem Aufbringen des Winterschutzes erst zum Ende des Jahres. Würden Sie zu früh für ihn sorgen, könnte dieser die Gewächse zu einem frühzeitigen Austrieb verleiten. Die neuen Triebe jedoch sind so zart, dass sie dem später einsetzenden Frost nicht standhalten würden. Nicht selten schlagen vom Frost geschädigte Pflanzen nicht wieder aus, so dass Sie mit Totalausfällen rechnen müssten.

Müssen winterharte Pflanzen geschützt werden?

"Winterhart" ist häufig lediglich ein Anhaltspunkt

„Winterhart“ ist häufig lediglich ein Anhaltspunkt

Unter dem Begriff winterharte Pflanzen verstehen Fachleute diejenigen Wildarten, die in ihrer Heimatregion im Freien überwintern, ohne dass sie absterben. Durch Züchtungen kann diese Eigenschaft aber verloren gehen. Auch bedeutet es nicht, dass eine winterharte Pflanze die scharfen, kalten Winde im Norden ebenso übersteht wie im Süden, wo sie ringsum von Bergen und Hügeln geschützt steht. Insofern kann Ihnen die Angabe „winterhart“ lediglich als Anhaltspunkt für Ihre Schutzvorkehrungen dienen. Damit Ihr Garten im Winter attraktiv wirkt, kürzen Sie Ihre Stauden erst im kommenden Frühjahr ein. Die alten Triebe bilden Strukturen, dienen als Nahrungsquelle für Wildvögel und als Winterschutz.

Schaffen Sie den in Kübeln überwinternden Gewächsen ein angenehmes Mikroklima, indem Sie die Kübel vor der Hausmauer dicht zusammenrücken. So sind sie besser gegen den Wind geschützt. Stellen Sie kleine Töpfe in Drahtkörbe und Holzkisten, die sie mit Laub auspolstern. Rosen häufeln Sie an, die Kronen von Hochstämmen schlagen Sie in ein Wintervlies ein und die Triebe von Kletterrosen versehen Sie dachziegelartig mit Tannengrün, damit sie von der Wintersonne nicht beschienen werden.

Ein angenehmes Mikroklima ist wichtig für Ihre Pflanzen, auch im Winter.

Ein angenehmes Mikroklima ist wichtig für Ihre Pflanzen, auch im Winter.

Der perfekte Winter-Garten kommt ohne eine Dekoration nicht aus. Deshalb nutzen Sie zum Zusammenhalten des Winterschutzes in Ihrem Garten zum Beispiel farbige Jutebänder. Sie können Zapfen, Efeukränze oder Tannenzweige anhängen und Immergrüne, die keinen Winterschutz benötigen, mit Zieräpfeln, Beerenzweigen und selbst angefertigten Vogelfutterringen schmücken. Vergessen Sie bei ihnen nicht das Gießen an frostfreien Tagen. Wenn dann noch die passende Beleuchtung für eine angenehme Stimmung sorgt, genießen Sie Ihren winterlichen Garten auch am Abend.

veröffentlicht am 27.12.2019