Schnee im Garten: Schädlich für Pflanzen?

Winter, Schnee und Kälte sind enge Verbündete. Unbegründet ist jedoch die Angst vieler Gartenbesitzer, zu starker Schneefall könnte ihren Pflanzen, Beeten oder Rasenflächen schaden. Die meisten Pflanzenarten, darunter auch die sogenannten Frühblüher, profitieren sogar von einer geschlossenen Schneedecke. Darunter kann sich die Erde wieder erwärmen, den Wurzeln und Blumenzwiebeln gleichzeitig Wasser und Nährstoffe zuführen. Ausnahmen sind gegen Frost empfindliche Gewächssorten, auf die sich starke und wechselnde Temperaturschwankungen negativ auswirken können, was jedoch nicht durch den Schnee im Garten hervorgerufen wird. Dieser Beitrag klärt, wie sich Schnee in Ihrem Garten auf die Pflanzenwelt auswirkt.

Frühblüher profitieren sogar von einer geschlossenen Schneedecke

Frühblüher profitieren sogar von einer geschlossenen Schneedecke

Schnee ist durchaus positiv für den Garten

Die meisten Pflanzen sind gegen leichten Pulverschnee weitgehend immun. Solange er nicht nass und damit zu schwer wird. Diese Art der weißen Pracht kann bei Rosen, Hortensien, Kirschlorbeer oder Buchsbaum sowie Bambus zu Problemen führen. Nasser und schwerer Schnee kann bei diesen Pflanzensorten zum Brechen führen, was dann der Schneelast geschuldet ist. Die beste Hilfe besteht darin, die Pflanzen regelmäßig vom Schnee zu befreien.

Unproblematisch ist die Situation hingegen für die meisten Bäume und Nadelbäume. Sie profitieren bei Neuschnee von dessen guten Wärmeleitfähigkeiten, die im Gegensatz zu einem schneefreien und nassen Boden lediglich nur rund zehn Prozent der Wärme abgeben. Besser gehalten wird die schützende Wirkung der Wärme also von einem schneebedeckten Boden. Ähnliches gilt auch für den Rasen, den Sie nur in Ausnahmefällen betreten sollten. Ansonsten besteht die Gefahr einer Verdichtung, die im schlimmsten Falle zu verschiedenartigen Pilzerkrankungen führen könnte.

Für Bäume und Nadelbäume ist Schnee ebenfalls kein Problem

Für Bäume und Nadelbäume ist Schnee ebenfalls kein Problem

Schnee ist der ideale Schutz für Stauden und Gemüsebeete

Knollen und Wurzeln sind durch den natürlichen Kälteschutz von Schnee vor dem Erfrieren geschützt. Besonders in kalt-trockenen und schneefreien Nächten führen die Temperaturen zum Gefrieren des Bodens. Den Pflanzen wäre eine geschlossene Schneedecke viel lieber, da sie dann auch mit im Winter dringend benötigtem Wasser und Mineralstoffen versorgt werden. Ohne den Schutzmechanismus von Schnee neigen die Pflanzen viel eher zum Erfrieren und damit zum Absterben.

So schützen Sie Ihre Pflanzen vor zu großen Schneelasten

Betreiben Sie Vorsorgemaßnahmen noch vor dem ersten Schneefall, um die Belastung für die Pflanzenwelt möglichst zu minimieren. Vor dem Auseinanderdrücken durch zu hohe Schneelasten ist es hilfreich, Ihre Pflanzen mit einer Schnur zusammen zu binden, etwa bei Wacholderbüschen und Eiben. Dieser Vorsorgeschutz verspricht einen verbesserten Halt und schützt die Pflanzen auch vor Kälte. Ähnlich gute Ergebnisse erzielen sie auch bei Ziergräsern, die sich am besten zu einer Art Schopf zusammenbinden lassen.

Empfindliche Pflanzen können Sie mit Jutesäcken vor Schnee und Frost schützen

Empfindliche Pflanzen können Sie mit Jutesäcken vor Schnee und Frost schützen


Auch Stamm- und Kletterrosen sowie Buchsbäume oder Zypressen lassen sich vor den Kälte- und Schneeeinwirkungen mit Jutesäcken oder einer Schutzhaube aus Gartenvlies schützen. An diesen Materialien kann der Schnee relativ leicht abrutschen, zudem bleiben sie wasser- und lichtdurchlässig.

Schäden durch vom Dach rutschende Dachlawinen können Sie ebenfalls gut in den Griff bekommen. Das macht den Bau eines Lattengestells nötig, dass Sie zeltartig aufbauen. Der Schneeschutz verhindert ganz gut, dass die unter dem Dach an der Wand verankerten Pflanzen nicht mit der vollen Wucht einer Dachlawine getroffen werden.

Vorsicht vor Dachlawinen! Diese können Ihre Pflanzen nachhaltig schädigen.

Vorsicht vor Dachlawinen! Diese können Ihre Pflanzen nachhaltig schädigen.


Auch wenn sich die Gartenarbeit in einem schneereichen Winter auf ein Minimum reduziert – es lohnt sich, Bäume und Pflanzen regelmäßig von nassem Schnee zu befreien. Nimmt die weiße Pracht nämlich überhand, kann die Schneelast Äste nach unten biegen, sie letzten Endes zum Abbrechen bringen. Und noch ein wichtiger Hinweis: Rücken Sie Ihrem schneebedeckten Garten keinesfalls mit Streusalz zu Leibe. Irreparable Schäden an Ihren Pflanzen, Bäumen und Büschen sind ansonsten so gut wie vorprogrammiert.

veröffentlicht am 07.02.2019