Himbeeren pflegen: Die häufigsten Fehler

Die Himbeere (Rubus Idaeus) ist eine im Grunde sehr pflegeleichte Pflanze, die mit ihren fruchtig-süßen Früchten zum Naschen verführt. Dabei ist das Rosengewächs gleichzeitig eine sehr alte Heilpflanze, wobei nicht nur die Früchte, sondern alle Bestandteile der Pflanze zur Anwendung kommen. Trotz ihres robusten Wesens sind Himbeeren jedoch gegenüber bestimmten Dingen recht empfindlich. Welche das sind und wie Sie diese vermeiden können, damit der Himbeerernte nichts im Wege steht, erfahren Sie hier.

Der erste Fehler: Ein falscher Standort

Findet die Himbeere bezüglich des Bodens ideale Bedingungen, kann sie wie Unkraut wuchern. Nicht umsonst sind Himbeeren etwa auf Waldlichtungen oft die ersten Siedlungspflanzen. Dazu muss der Boden jedoch locker, tiefgründig und humusreich sein. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6, also leicht sauer, ist ideal. Was die Himbeere absolut nicht mag, sind lehmige Böden, in denen sich Staunässe bildet, da sich darin Pilze entwickeln, die die Wurzeln der Himbeere angreifen.

Damit Ihre Himbeere kräftig wachsen kann, sollten Sie für ideale Bedingungen sorgen

Damit Ihre Himbeere kräftig wachsen kann, sollten Sie für ideale Bedingungen sorgen


Wenn Sie trotz eines lehmhaltigen Bodens nicht auf die Himbeere im eigenen Garten verzichten möchten, sollten Sie beim Einpflanzen tief und umfassend Kompost und groben Sand in das großzügige Pflanzloch einarbeiten. Das Wachstum der Himbeere kann zusätzlich durch Rankhilfen in Form von gespannten Drähten unterstützt werden.

Der zweite Fehler: Eine unzureichende Mulchschicht

Eigentlich ist die Himbeere ursprünglich ein Waldrandbewohner und daher gewohnt, dass der Boden um sie herum von abgefallenen Blättern der umgebenden Laubbäume bedeckt ist. In Ihrem Garten können Sie stattdessen etwa den Rasenschnitt als Mulchschicht einsetzen. Ebenso geht auch Mulcherde oder Stroh, wobei die beiden Letztgenannten wiederum mit Hornspänen angereichert sein sollten, um die Stickstoffversorgung des Bodens zu gewährleisten.

Die Mulchschicht um die Himbeere bewirkt vor allem, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Das ist für die Himbeere von besonderer Bedeutung, denn ihr Wurzelwerk verbreitet sich weitgehend in der Horizontalen und nur wenig in die Tiefe. An tiefer im Boden befindliches Wasser kommt die Himbeere nicht heran. Die Mulchschicht schützt die Himbeere zwar vor dem Austrocknen bei länger fehlendem Regen, nicht jedoch vor Unkraut, das gerade in Mulchschichten sehr gerne wurzelt. Da bleibt dann nur die Handarbeit.

Der dritte Fehler: Ein falscher Beschnitt

Je nach Art unterscheidet sich Rubus Idaeus in die Sommerhimbeere oder in die Herbsthimbeere. Das bedeutet bei der Sommerhimbeere eine Erntezeit von Juni bis Anfang August, bei der Herbsthimbeere reifen die Früchte von etwa August bis zum ersten Frost.

Nicht nur die Reifezeit der Früchte ist unterschiedlich, sondern auch die Ausbildung der Früchte, die bei der Sommerhimbeere erst im zweiten Jahr erfolgt. Die Schnittzeit ist bei beiden Sorten gleich, der Spätherbst nach dem ersten Frost. Allerdings müssen bei der Sommerhimbeere die Ruten stehen bleiben, die in diesem Jahr noch keine Früchte getragen haben. Die abgeernteten Ruten hingegen können ganz zurückgeschnitten werden. Die Herbsthimbeere macht es Ihnen leichter. Als einjährige Pflanze kann sie im Herbst vollständig zurückgeschnitten werden.

Himbeeren sollten im Spätherbst vor dem ersten Frost verschnitten werden

Himbeeren sollten im Spätherbst vor dem ersten Frost verschnitten werden

Fazit zum Pflanzen und Pflegen von Himbeeren

Wenn Sie Ihren Heißhunger auf Himbeeren etwas zügeln können und nicht unbedingt schon im Juni die süßen Früchte genießen wollen, sollten Sie sich für die pflegeleichte Herbsthimbeere entscheiden. Bei der Herbsthimbeere können Sie zum einen kaum Fehler beim Beschneiden machen und zum anderen vermeiden Sie es, dass sich der Himbeerkäfer über die Blüten und Früchte hermacht. Dieser Schädling nistet seine Eier bereits in die Blüte der Sommerhimbeere und die daraus schlüpfenden Maden nutzen die reifende Himbeere in der Folge als Vorratskammer. Die Herbsthimbeere hingegen blüht erst ab Mitte Juli und ab diesem Zeitpunkt ist die Eiablage des Himbeerkäfers längst beendet.

Letztlich spricht auch die lange Erntezeit der Herbsthimbeere, von August bis Oktober oder manchmal sogar bis November, für sie. Sobald der Himbeerstrauch groß genug ist, können die Himbeeren nicht nur sofort gegessen, sondern ebenso eingefroren oder eingemacht werden. Mit diesem Vorrat an Himbeeren lässt es sich dann bis zur nächsten Erntezeit gut leben.

veröffentlicht am 27.06.2018