Auch im Winter sind Amseln gerne gesehene Gäste in den heimischen Gärten. Vogelfreunde kennen die Amsel unter ihrem lateinischen Namen „Turdos merula“ aus der Familie der Drosseln. Heimisch ist der rund 25 Zentimeter große Vogel in Europa, Asien und Afrika, sein Zuhause sind beispielsweise Wälder, Kulturlandschaften, aber auch Städte oder Friedhöfe. Amseln sind zu finden in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, manche Vögel scheuen nicht einmal den weiten Weg aus den skandinavischen Ländern, um in den hiesigen Breitengraden zu Überwintern. Auf ihren langen Reisen erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 30 km/h., ermöglicht durch eine Flügelspannweite von bis zu 38 Zentimetern.
Amseln führen ein aufregendes Vogelleben
Das Leben der Amseln beginnt nach einer Brutdauer von rund 14 Tagen. Sie sind Tagaktiv und zählen zu den sogenannten „Teilziehern“ und Singvögeln und werden auch „Black Bird“ (englisch), „la Merla“ (italienisch) oder „Mirlo comun“ (spanisch) genannt. Hauptmerkmale sind ihr schwarzes Gefieder, ein gelber Schnabel bei den männlichen und ein orangefarbener bei den weiblichen Tieren sowie auffällige gelbe Augenringe. Besondere Exemplare sind weiße Amseln mit einem weißschwarzen Gefieder. Bis zu zehn Jahre alt können die Vögel werden, sie erreichen ein Gesamtgewicht von rund 110 Gramm.
Auf der Hut sind Amseln vor ihren natürlichen Feinden. Dazu zählen etwa das Wetter, Sperber, Falken und im Besonderen Katzen. Vorwiegend verstecken sich die gefiederten Freunde in Bäumen, Büschen oder Hecken, gemeinsam mit anderen Amseln nutzen sie die gleichen Schlafplätze.
Bereits am frühen Morgen begrüßen Amseln den Tag mit ihrem typischen Gesang, gönnen sich reinigende Bäder und zeigen damit ihre Vorlieben vor Wasserplätzen. Schon nach kurzer Zeit gewöhnen sich Amseln an Menschen und lassen sich von diesen auch kaum an Futterplätzen stören. Wobei sie stets ein wachsames Auge auf geeignete Fluchtwege haben.
Amseln: morgens die Ersten, abends die Letzten
Im winterlichen Garten treten Amseln oft in Begleitung mit anderen Genossen auf. Zu beobachten ist dabei, dass nur ein einziger Vogel, zumeist ein Männchen, als Chef im Amselrevier auftritt und sich von den anderen Begleitern so gut wie nichts gefallen lässt. Tapfer kämpft die Amsel allerdings mit der Rotdrossel, zieht gegen den Futterneider allerdings oftmals den Kürzeren. Außerdem richten sie ihr Augenmerk stets nach oben und schauen, ob sie nicht von einem Sperber oder Falken – die Feinde können blitzartig zuschlagen – angegriffen werden. Ihr Tag beginnt jedenfalls früh und abends sind sie meist die letzten Besucher der Gärten.
Die Amsel bleibt ein gern gesehener heimischer Wintervogel
Was den Hunger angeht, sind Amseln gerade im Winter durchaus auf die Hilfe von Menschen angewiesen. Außerdem legen sie großen Wert auf einen abwechslungsreichen Speiseplan aus Äpfeln, Rosinen, Mais und Haferflocken. Das wirft gleich die Frage auf: „Wie Vögel im Winter richtig füttern?“ Experten haben bei diesem Thema einige interessante Vorschläge parat. Ein wahrer Vogelfreund deponiert das Amselfutter an einer separaten Stelle, damit der heimische Wintervogel nicht gleichzeitig mit mehreren Rot- oder Wacholderdrosseln kämpfen muss, die ihr das Futter streitig machen wollen. Eine gute Alternative sind auch Insekten, Würmer, Schnecken und Beeren. Wobei es nach dem erfolgreichen Fressen auf jeden Fall zur Vogeltränke geht. Besonders junge, unerfahrene Amseln werden gegen ihre Futterfeinde jedoch kaum eine Chance haben. Besser gelingt dies in einer anderen Konstellation. Einträchtig nebeneinandersitzend lassen sich oftmals Amseln und Eichhörnchen beobachten. Da ist es verständlich, dass Amseln unter den Artenschutz fallen.
Was aber bleibt mit dem Hunger anderer gefiederter Freunde und winterlicher Gäste im Garten? Auch dies sind Tiere, die im Winter gefüttert werden sollten.