Möchte man stets frisches Gemüse und das auch noch kostengünstig, lohnt es eigene Tomaten zu ziehen. Ein weiterer Vorteil neben der Frische und dem Vorhandensein ist die Gewissheit, dass keine Schadstoffe zum Einsatz gekommen oder die Früchte genmanipuliert sind. Da schmecken die frischen Tomaten aus eigenem Anbau gleich noch besser.
Tomatensamen gewinnen – Vorbereitung zum eigenen Anbau
Das Pflanzen von Tomaten muss zeitig genug bedacht werden. Möchte man Tomaten aus eigenen Samen heranziehen, sind die Samen bereits im Vorjahr sicher zu stellen. So funktioniert‘s:
Fruchtfleisch samt Samen in ein Glas mit Wasser geben.
- Die gelösten Samen durch ein Sieb von den letzten Fruchtfleischresten befreien.
- Tomatensamen in Küchenpapier locker wickeln und trocknen lassen.
- Samen trocken und luftdicht verschlossen lagern.
Eine Tomate enthält im Schnitt zwischen 30 und 40 Samen, sodass eine Frucht für die Gewinnung von Samen völlig ausreichend ist.
Tipp: Natürlich kann man Tomatensamen auch im Handel erwerben.
Neben der Sicherung der Samen ist auch der Zeitpunkt der Aussaat nicht zu verpassen. Es gibt unzählige Tomatensorten. Hat man die Samen der begehrten Tomatenart kann die Tomaten ziehen beginnen.
1. Schritt: Vom Samen bis zum Steckling
Bevor das eigentliche Tomaten Pflanzen beginnt, müssen die Samen im Frühjahr erst zu kleinen Tomatenpflanzen herangezogen werden. Das gelingt am besten, wenn der Boden aus einem lockeren und nährstoffarmen Substrat besteht und die Raumtemperatur 24 Grad beträgt.
TIPP: Abflusslöcher für überschüssiges Wasser sind sehr wichtig, da sonst die Samen zu faulen beginnen.
Sind die ersten Keimblätter sichtbar, muss die Tomatenpflanze an einen sehr hellen Ort gestellt und die Temperatur auf 21 Grad runter geregelt werden.
2. Schritt: Tomaten pikieren
Beizeiten müssen die Pflänzchen auseinander gesetzt werden. Das wird notwendig, sobald sich das erste Blätterpaar herausgebildet hat. Diesen Vorgang nennt man Pikieren. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, die kleinen Wurzeln nicht zu beschädigen.
TIPP: Wenige Stunden vor dem Auseinandersetzen sollten die Pflanzen gut gewässert werden.
Tomatenpflanzen benötigen beim Wachsen sehr viel Platz. Es empfiehlt sich maximal zwei Pflanzen auf einen Quadratmeter zu setzten. Bis es jedoch soweit ist, wird jedes Pflänzchen in einen mittelgroßen Blumentopf umgesetzt.
3. Schritt: Tomaten pflanzen – Wann und Wie Umsetzen?
Die Tomatenpflanzen sollten erst rausgesetzt werden, wenn kein Frost mehr droht. Nachts sollte es auch nicht kälter als 5 Grad werden. Meist ist das Umsetzen ab Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, möglich.
Beim Umsetzten der Tomatenpflanzen sollte der Standort richtig gewählt werden. Ist der Platz nicht optimal, fällt die Ernte gering aus. Im schlimmsten Fall sind gar keine Früchte zu ernten. Bei der Standortwahl ist zu beachten:
- trocken
- hell (8 Stunden Sonne am Tag)
- Schutz vor Regen und Zugluft
Ein lockerer und humusreicher Boden, ist eine besonders gute Voraussetzung für eine ertragreiche Ernte. Beim Umsetzen sollte etwas Dünger der Erde beigegeben werden, danach sollte man vier Wochen warten und die Pflanze relativ trocken halten, dann bilden sich die Wurzeln umso besser aus.
4. Schritt: Tomaten draußen richtig anbauen
Sind die Tomaten erst einmal gepflanzt und haben Wurzelwerk gebildet, ist ein großer Schritt gemacht. Damit einer guten Ernte nichts im Wege steht, sind folgende Punkte zu beachten:
- Zeitig Höhe begrenzen und Stützen
Fünf Blütenstände reichen bei einer Tomatenpflanze völlig aus. Zu viele Blütenstände empfiehlt es sich zu entfernen. Damit die Tomatenpflanze nicht abknickt, sind Stäbe anzubringen, die ihr sicheren Halt geben.
- Düngen
Tomaten benötigen viele Nährstoffe, wegen ihrer starken Blatt- und Früchtebildung. Als Dünger eignet sich am besten eigener durchgereifter Kompost. Die Devise heißt aber, lieber zu wenig als zu viel düngen, da sich sonst die Blätter einrollen.
- Ausgeizen der Tomatenpflanze
Damit die Früchte schneller reifen und besonders groß ausfallen, werden die überschüssigen Triebe zweimal in der Woche entfernt. Die Pflanze steckt nun ihre gesamte Kraft in die Früchte. Besonders unterhalb der Pflanze sollten alle Blätter entfernt werden. Die unteren Früchte erhalten mehr Licht. Zudem wird Kraut- und Braunfäule vermieden, da die Blätter nicht mehr nass werden können.
- Wasser
Die Pflanzen müssen regelmäßig gewässert werden. Jedoch ist Vorsicht geboten, zu viel Wasser schadet den Tomatenpflanzen. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, das nur die Wurzeln und nicht die Blatter nass werden.
5. Schritt: Tomaten ernten
Je nach gewählter Sorte kann ab Ende Juni mit der Ernte begonnen werden. Hauptsaison der Tomatenernte ist von Juli bis Anfang September. Ist das Wetter auch im Oktober noch warm und sonnig, kann auch noch in den Oktober hinein geerntet werden.
Tipp: Sobald die Früchte reif sind, empfiehlt es sich, diese abzunehmen – das steigert die Produktion.
(Bildmaterial: Datscha-Garten: Tomaten (Jürg Vollmer/Flickr, CC BY SA 2.0), germogli di pomodori (nociveglia/Flickr, CC BY 2.0), Tomatoes Blossominga (James Mann/Flickr, CC BY 2.0), Tomatenernte mit gelben Paprika (lebenswandeln – Veränderung/Flickr, CC BY SA 2.0))