Pflanzen düngen leicht gemacht: Darauf kommt es im Garten an!

Das Herz eines jeden Hobbygärtners schlägt höher, sobald sich in den warmen Frühjahrsmonaten die ersten Pflanzentriebe der Sonne entgegenstrecken. Damit die Grünpflanzen jedoch auch stark und gesund wachsen können, ist häufig der Einsatz eines Düngemittels ratsam. Am besten beginnen Sie mit der Gartenarbeit bereits an den ersten frostfreien Tagen im Jahr. Denn je früher Sie den Boden für die kommende Blütezeit vorbereiten, umso besser können Ihre Sprösslinge darin gedeihen. Wie Sie das Pflanzenwachstum richtig unterstützen und worauf es beim Düngen im Garten ankommt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.Düngen leicht gemacht

Düngen fördert das Pflanzenwachstum

Damit eine Pflanze gesund leben und gedeihen kann, benötigt sie eine Vielzahl an Mineralstoffen. Zu den wichtigsten gehören dabei unter anderem Stickstoff zur Triebförderung, Kalium zur Stärkung des Pflanzengewebes, Phosphor zur Wurzelbildung und Magnesium zum Aufbau des Blattgrüns. Düngemittel reichern die Erde mit den entsprechenden Nährstoffen an, sodass diese der Pflanze in maximaler Konzentration zur Verfügung stehen. Somit können Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen ideal unterstützen und fördern. Allerdings ist nicht jedes Düngemittel zur Förderung einer jeden Pflanze geeignet. Einige Grünpflanzen besitzen besondere Pflegeansprüche, welchen nur ausgewählte Dünger gerecht werden können.

Welche Düngemittel gibt es?

Bei dem Thema richtig düngen spaltet sich die Welt der Hobbygärtner häufig in zwei Lager. Dabei vertreten die einen die Meinung, dass das Düngen mit chemischen Stoffen nun einmal zur Gartenarbeit dazugehört. Die anderen widersprechen dieser Aussage und setzen stattdessen auf organische Düngemittel.

  • Chemischer Dünger wird zumeist aus mehreren chemischen Elementen, darunter Stickstoff, Phosphat und Kalium, hergestellt. Durch die hohe Konzentration des Düngers und den Zusatz einer geringen Wassermenge, können die Pflanzen die zusätzlichen Nährstoffe fast vollständig aufnehmen und verwerten. Allerdings ist der Einsatz chemischer Düngemittel in Hinblick auf die Gesundheit und Umweltfreundlichkeit zu überdenken.
  • Organische Düngemittel sind frei von Chemikalien und sonstigen künstlichen Inhaltsstoffen. Sie sind aus ausschließlich tierischer oder pflanzlicher Herkunft und eignen sich daher besonders gut zum Düngen eines Bio-Gartens. Zu den gängigsten organischen Düngern zählen unter anderem der Kompost, die Gülle oder von Rindern stammende Hornspäne. Organischer Dünger besitzt jedoch den Nachteil, dass er nicht so schnell und effektiv wirkt wie chemische Mittel und daher häufig in großen Mengen eingesetzt werden muss.

Düngen mit bewährten Hausmitteln

Um Ihre Pflanzen in voller Blütenpracht stehen zu sehen, ist nicht immer der Kauf eines teuren Spezialdüngers notwendig. Häufig können Sie bereits mit einfachen Mitteln aus dem Haushalt die Nähstoffversorgung der Pflanzen ankurbeln. Probieren Sie es doch einmal mit folgenden Hausmitteln:

  • Bio-Bananenschalen und Kaffeesatz enthalten wertvolle Mineralien und eignen sich ideal zum Düngen von Rosenerde. Einfach zerkleinern und unter die Erde mischen.
  • Man mag es kaum glauben, doch Fingernägel geben Stickstoff ab und stellen somit eine kostenfreie Alternative zu Hornspänen dar. Aus ästhetischen Gründen sollten Sie die Nägel jedoch ein wenig in der Erde vergraben.
  • Gekochtes Kartoffel- oder Eierwasser enthält allerlei Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum fördern. Nach dem Kochen ein wenig abkühlen lassen und zum Gießen verwenden.
  • Holzasche aus dem Kamin ist besonders kaliumhaltig und eignet sich daher ideal als natürlicher Dünger für Pflanzen mit hohem pH-Wert.

Richtig Düngen

Was kommt zuerst: Düngen oder Säen?

Viele Hobbygärtner stellen sich die Frage, ob sie das Düngemittel vor oder nach dem Säen der Pflanzensaat einsetzen sollen. Idealerweise sollte die Düngung der Erde eine Woche vor der tatsächlichen Bepflanzung stattfinden. So können Sie sicher gehen, dass zum Zeitpunkt der Pflanzung alle notwendigen Nährstoffe bereits im Boden enthalten sind und Ihre Grünpflanzen wie erwünscht gedeihen können. Während der Wachstumsphase sollten Sie dann regelmäßig nachdüngen, um den Nährstoffhaushalt der Erde aufrecht zu erhalten.

Obstbäume düngen mit Bedacht

Da im Gartenboden zumeist alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind, die Ihre Obstbäume zum Austreiben benötigen, sollten Sie die zusätzliche Düngung mit Vorsicht genießen. Sollten Sie dennoch zum Dünger greifen, ist es wichtig, dass Sie stickstoffhaltige Mittel vermeiden. Diese treiben lediglich das Blattwachstum an, reduzieren jedoch den erwünschten Blüten- und Früchtetrieb. Greifen Sie stattdessen zu Düngemitteln mit erhöhtem Phosphat- und Kaliumgehalt. Aber bedenken Sie, auch diese Mittel können sich bei einer Überdosierung negativ auf die Fruchtentwicklung Ihres Obstbaumes auswirken.

Wie dünge ich Obstbäume?

Das Düngen von Obstbäumen ist ganz einfach. Bringen Sie in den beiden Frühlingsmonaten März und April rings um den Baum mit Hornspänen vermischten Kompost aus. Achten Sie dabei darauf, den Dünger mit etwas Abstand zum Baumstamm zu verteilen, da die aufnahmefähigen Feinwurzeln des Obstbaums von der Baummitte wegliegen.

In der nachfolgenden Übersicht erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Obstbäume am besten düngen.

Beispielhafte Obstsorten

Düngungszeit

Dünge-Empfehlung

 

Steinobst

Kirsche

Pflaume

Mirabelle

März – April

130 g Hornspäne

100 g Kalk

4 l Kompost

 

Kernobst

Apfel

Quitte

Birne

 

März – April

100 g Hornspäne

100 g Kalk

3 l Kompost

 

Besonderheiten im Gemüsebeet

Wenn Sie Ihr Gemüsebeet düngen möchten, ist es wichtig, sich zuvor über die Bedürfnisse der einzelnen Gemüsesorten bewusst zu werden. Unterschieden wird nämlich zwischen den sogenannten Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. Je nach Klasse ziehen die jeweiligen Gemüsesorten unterschiedlich viele Nährstoffe aus dem Boden und verarbeiten diese. Während Starkzehrer einen relativ hohen Bedarf an Dünger besitzen, benötigen Schwachzehrer weniger bis keine zusätzliche Nährstoffanreicherung des Bodens. Überlegen Sie sich daher bereits vor der Pflanzung, welche Gemüsesorten Sie sinnvoll in einem Beet arrangieren können und welche Gewächse unterschiedlicher Düngung bedürfen.

Welche Gemüsesorten zu den Stark-, Mittel- und Schwachzehrern gehören und wie Sie diese am besten düngen, verrät Ihnen die nachfolgende Übersicht.

 

Schwachzehrer

Mittelzehrer

Starkzehrer

Beispielhafte Gemüsesorten

Hülsenfrüchte

Karotte

Kräuter

Zwiebel

Salat

Paprika

Zucchini

Kohlrabi

Kartoffel

Kürbis

Kohl

Tomate

Dünge-Empfehlung

Keinen Dünger

2 kg Kompost pro m²

5 kg Kompost pro m²

Düngen im Gemüsebeet

Sonderfall: Rasenfläche

Bevor Sie Ihren Rasen im Frühjahr zum ersten Mal mit Düngemittel bearbeiten, sollten Sie zunächst die Überreste der vergangenen Herbst- und Wintermonate beseitigen. Befreien Sie Ihre Rasenfläche dazu von Ästen, Laub und sonstigem Unrat. Außerdem sollten die Grashalme nicht länger als 5 cm sein, um optimale Düng Ergebnisse erzielen zu können. Für die meisten Grünflächen eignet sich ein stickstoffbetonter Rasenvolldünger, welchen Sie auf maximal 30 Gramm pro Quadratmeter dosieren sollten.

Unser Tipp: Um ein gesundes Rasenwachstum erzielen zu können, sollte der pH-Wert des Bodens über 5,5 liegen. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt es sich den Rasen vor dem Düngen entsprechend zu kalken.

Zu der richtigen Zeit düngen

Damit Sie Ihren Pflanzen durch das Düngen keinen Schaden zufügen, sollten Sie den Dünger zu den richtigen Zeiten einsetzen. Achten Sie darauf, dass Sie lediglich während der Wachstumsphase, also zwischen dem Säen und dem Triebabschluss unterstützende Maßnahmen ergreifen. In der Regel betrifft dies die Frühjahrs- und Sommermonate. Außerdem sollten Sie keinesfalls während der drückenden Mittagssonne düngen, da Sie sonst Gefahr laufen, dass die Wurzeln und Blätter Ihrer Gewächse verbrennen. Stattdessen ist das Düngen am Morgen oder an bewölkten Tagen empfehlenswert.

Einflussfaktor: pH-Wert

Wie gut die Erde Nährstoffe aufnehmen und den Pflanzen bereitstellen kann, ist von ihrem pH-Wert abhängig. Der Großteil aller Gartengewächse gedeiht am besten in einem minimal sauren Boden, dessen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 liegt. Mit einem Teststreifen zur Bestimmung des pH-Wertes (erhältlich in Gartenzentren und Baumärkten) können Sie den Säuregehalt Ihrer Gartenerde analysieren. Je nach Ergebnis können Sie individuell auf die Bedürfnisse Ihres Bodens eingehen und ideale Wachstumsbedingungen für Ihre Grünpflanzen schaffen.

Die Dosierung macht den Unterschied

Weniger ist mehr! Diese Devise gilt auch in Sachen düngen, denn nur mit der richtigen Dosierung des Düngemittels können Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen unterstützen. Wie viel Dünger Sie verwenden sollten, ist abhängig von der Nährstoffverteilung in der Erde. Lehmhaltige Böden besitzen beispielsweise einen hohen Nährstoffhaushalt und müssen in der Regel weniger stark gedüngt werden als die sogenannten Schluffböden.

Unser Tipp: Sollten Sie sich bezüglich der Dosierung nicht sicher sein, können Ihnen zumeist die Angaben auf der Verpackung des Düngemittels Orientierungshilfe bieten. Generell gilt jedoch: Lieber mehrmals in kleinen Mengen düngen, als mit der falschen Dosierung eine Überdingung der Pflanzen zu riskieren.

Merken

(Bildmaterial: v.o.n.u. © congerdesign – pixabay.com, © coffee enhancements for your plants (Dennis Tang/Flickr.com), CC BY 2.0, © 2-days – pixabay.com)

veröffentlicht am 17.05.2017