Kindgerechter Garten: So geht´s

Spielen, Toben, den eigenen Bewegungsdrang ausleben: Das sind nur einige Möglichkeiten sich vorzunehmen, den häuslichen Garten in ein richtiges Erlebnisparadies für Kinder zu verwandeln. Dabei erwartet der junge Nachwuchs keinen perfekten Traumgarten. Die Kids haben nun einmal andere Vorstellungen und Bedürfnisse vom Garten als Bewegungsraum, Abenteuerspielplatz und Rückzugsort für sich und ihre Freunde. Die folgenden Ratschläge sind ein Indiz dafür, dass eine kindgerechte Gartengestaltung weder besonders teuer noch besonders aufwändig sein muss.

Rasen betreten verboten?

Rasen betreten verboten! Ein Satz, den Kinder nicht gern hören. Hier müssen Kompromisse geschlossen werden.

Rasen betreten verboten! Ein Satz, den Kinder nicht gern hören. Hier müssen Kompromisse geschlossen werden.


Ein solcher Hinweis untergräbt die Vorstellungen, Kinderwünsche und Spielbedürfnisse von Kindern. Angesagt ist vielmehr eine gemeinsame Gartenplanung, die allen Seiten gerecht wird. Stellen Sie den Kindern zuvor die Aufgabe, ihre Wünsche von einem kindgerechten Garten schriftlich festzuhalten und eine Wunschliste anzufertigen. Nehmen Sie die Vorschläge der Jüngsten ernst und zum Anlass für ein Familiengespräch über die für und wider, seien Sie dabei kompromissbereit. Aus dem Gespräch ließe sich ein Umsetzungsplan erstellen, in den die Spielbedürfnisse einbezogen werden.

Was Kinder sich im Garten wünschen

Das Leben der Kinder spielt sich in aufeinanderfolgenden Phasen mit unterschiedlichen Vorstellungen ab. Im Alter von zwei bis sechs Jahren spielen Kids vorwiegend im Sitzen. Für Ihren Garten bedeutet dies eine entsprechende geschützte Fläche. Ihrer Überwachungspflicht kommen Sie nach, wenn Sie in der Nähe eine Sitzgelegenheit für sich einplanen. Eine klar erkennbare Abgrenzung des Kinderbereichs sichert deren Prioritäten beim Spielen.

Sind die Kids zwischen sieben bis elf Jahre jung, erwacht bei ihnen der Drang nach Selbstständigkeit. Auf ihrer Hitliste stehen Spiele in kleinen Gruppen, sie benötigen Möglichkeiten zum Klettern, wollen sich verstecken können und wollen nicht mehr intensiv beobachtet werden.

Nicht nur kleine Kinder, sondern auch Jugendliche lieben es, im Garten zu klettern.

Nicht nur kleine Kinder, sondern auch Jugendliche lieben es, im Garten zu klettern.


Ältere Kinder ab zwölf Jahren beginnen ihren Weg zum Erwachsenwerden. Entsprechend möchten sie mit ihren Freunden in geselliger Runde zusammensitzen, sich zum Relaxen in eine Hängematte zurückziehen. Stille Ecken im Garten werden schon einmal für Naturbeobachtungen genutzt, gleiches gilt für eine Freifläche, auf der sie beispielsweise Basket- oder Fußballspielen können.

“Komm, wir spielen Cowboy und Indianer!“

Es geht jetzt um die Evergreens Ihrer eigenen Kindheit: Spielzeuge und –geräte. Die kann ein kindgerechter Garten zwar nicht automatisch bieten, aber an einen großen Sandkasten aus Kindergartenzeiten werden sie sich bestimmt gerne erinnern. Aufbauen lässt er sich am besten an einem halbschattigen Standort des Gartens, möglichst in der Nähe eines Wasserzugangs.

Ein Sandkasten ist praktisch ein Muss für Kinder im eigenen Garten.

Ein Sandkasten ist praktisch ein Muss für Kinder im eigenen Garten.


Bei nahezu allen Kindern hoch in der Gunst steht eine Schaukel. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, ideal wäre aber eine Verbindung von Schaukel und Klettergerüst.

Spielerischer Drang nach oben

Ganz oben auf der Wunschliste dürfte ein eigenes Baumhaus aus Holz oder ein Spielturm auftauchen. Die gemeinsame Planung und Ausführung eines solchen Vorhabens bringt Kinder und Eltern zusammen. Und ein handwerklich begabter Vater kann auf diese Weise schnell ein leuchtendes Vorbild für die Kinder werden.

Bei der Ausführung eines Baumhauses gibt es jedoch eine Menge Details zu beachten. Da wäre etwa die Qualität des Holzes, es sollte auf jeden Fall glatt gehobelt sein und abgerundete Ecken aufweisen. Nägel und Schrauben sollten stets vollständig versenkt werden, die Dachflächen wollen genau geplant sein. Dabei gilt: Dachüberhänge dürfen sich auf keinen Fall in Augenhöhe der späteren Bewohner befinden. Türen müssen sich von innen öffnen lassen, die Sprossen von Auf- und Abstiegsleitern sollten rund und nicht zu dick sein. Ein Sicherheitsaspekt ist Rindenmulch oder ein weicher Bodenbelag auf der Erde um das Baumhaus herum.

Auch Baum- oder Spielhäuser sind für Kinder eine optimale Möglichkeit zur Beschäftigung

Auch Baum- oder Spielhäuser sind für Kinder eine optimale Möglichkeit zur Beschäftigung

Sicherheit im kindgerechten Garten

Zum Schluss geht es um die Sicherheit der Kinder. In diesem Sinne sollten Sie giftige Pflanzen und Blumen aus Ihrem kindgerechten Garten entfernen und regelmäßige Inspektionen der Spielgeräte einplanen. Ihre Kinder werden es Ihnen mit Sicherheit danken.

veröffentlicht am 29.03.2019