3 goldene Regeln für die Gartengestaltung

Einen optisch gelungenen Garten zu gestalten, ist nicht ganz einfach. Es gibt Gärtner oder Gärtnerinnen, die es auch ohne Ausbildung zum Landschaftsgärtner hinbekommen, einen Garten ansprechend zu gestalten. Oft ist dieses Talent mit einem guten Gefühl für Formen und Farben verbunden. Da nicht jedem dieses Talent gegeben ist, aber der Garten in der Gestaltung trotzdem schön sein soll, hier nun drei goldene Regeln, deren Beachtung helfen kann, dem Garten Stil zu geben.

1. Regel: Erst planen, dann gärtnern

Bevor Sie mit der Bepflanzung oder dem Anlegen von Beeten beginnen, sind Papier und Bleistift oder vielleicht eine Planungssoftware im Computer gefragt. Der Grundriss des Gartens, wenn möglich Maßstabsgetreu, bildet die Grundlage. Legen Sie fest, wo was hinkommen soll. Gartenwege, Rasen, Beete, Sträucher und Bäume. Bereits vorhandene Bäume, die nicht gefällt werden sollen, stellen dabei immer eine Herausforderung dar, können die Planung aber auch erleichtern, da sie einen Ankerpunkt darstellen, an dem sich die meist kleineren oder niedrigeren Elemente des Gartens ausrichten lassen. Bei der Gartenplanung muss übrigens auch der Horizont miteinbezogen werden, also die nachbarschaftliche Umgebung. Warum das so ist, erklärt sich in der zweiten Regel.

Bevor Sie zum Beispiel Gemüsebeete anlegen, sollten Sie alles genau planen

Bevor Sie zum Beispiel Gemüsebeete anlegen, sollten Sie alles genau planen

2. Regel: Die Tiefenwirkung beachten

Betrachten Sie Ihren Garten wie ein Landschaftsgemälde. Darin werden Sichtachsen erzeugt, die dem Bild Tiefe geben. Das kann durch gerade verlaufende Gartenwege erfolgen, aber auch durch Pflanzen mit unterschiedlicher Farbgebung. Dabei können die Farbtöne einen Garten optisch kleiner oder auch größer machen. Große Gärten besitzen mitunter weite Flächen, die sie etwas öde erscheinen lassen. Das lässt sich beheben, indem an der Gartengrenze eher dunkle Pflanzen gesetzt werden. Umgekehrt erweitern helle Pflanzen am Gartenzaun die Optik des Gartens. Bei einem großen Garten darf deshalb die Farbgebung, ausgehend vom Betrachtungswinkel Terrasse, von hell nach dunkel gehen, bei einem kleinen Garten von dunkel nach hell.

Helle Pflanzen am Gartenzaun erweitern die Optik des Gartens

Helle Pflanzen am Gartenzaun erweitern die Optik des Gartens

Jetzt kommen wir zur Nachbarschaft. Grenzt Ihr Garten an eine Wiese, dann dürfen auch bei einem kleinen Garten die dunklen Pflanzen an die Gartengrenze gesetzt werden. In solchen Fällen lassen sich besondere Stilelemente einbauen. Vielleicht eine dunkle Hecke, unterbrochen von einem halbrunden Rosenspalier, das den Blick auf die dahinter liegende Wiese freigibt. Wird Ihr Garten hingegen von anderen Hauswänden eingegrenzt, sollten eher helle Pflanzen gewählt werden, zumal hier meist auch noch eine zusätzliche Beschattung entsteht.

Ist Ihr Garten von Hauswänden umgeben, sollten Sie helle Pflanzen wählen

Ist Ihr Garten von Hauswänden umgeben, sollten Sie helle Pflanzen wählen


Ein Bestandteil der Tiefenwirkung jeden Gartens und gleichzeitig ein wichtiges Stilelement sind die Formen der Beete, der Sträucher und der nichtpflanzlichen Gartenelemente, etwa Steinfiguren, ein Gartenhäuschen oder eventuell eine kleine Bank an einem Gartenteich. Aus Bequemlichkeit werfen nicht wenige Gartenbesitzer hier verschiedene Gartenstile wild durcheinander. Stimmen Sie alle Komponenten aufeinander ab. In einen japanischen Garten darf das Gartenhäuschen einer Pagode zumindest ähneln. In einem englischen Steingarten ist eine moderne Edelstahlbank fehl am Platz, nicht jedoch eine viktorianische Bank aus Gusseisen.

3. Regel: Die Gartenwege nicht vernachlässigen

Mitunter werden vor lauter Bepflanzung der Beete und dem Setzen von Sträuchern die Gartenwege eher stiefmütterlich behandelt. Deren Breite wie auch ihre Ausgestaltung sind wichtige Teile des Gartens und keineswegs nur aufgrund der Optik. Schmale Trampelpfade mögen in einem Gemüsebeet angebracht sein, in einem Garten mit Stil eher nicht. Gerade der Hauptweg, meist von der Terrasse ausgehend, hat es verdient, schön gestaltet zu sein. Dafür reichen schon sorgfältig geharkter Kies aus hellem Granit oder Pflastersteine aus Porphyr. Ebenso machen sich Verbundpflastersteine oder in Mörtel gebettete Schieferplatten gut.

Auch die Gartenwege sollten bei der Planung nicht vernachlässigt werden

Auch die Gartenwege sollten bei der Planung nicht vernachlässigt werden


Je nach Größe des Gartens darf entlang des Gartenweges eine entsprechende Beleuchtung für nächtlichen Lichtzauber sorgen. Auch hierbei ist die Abstimmung mit den übrigen Gartenelementen wichtig. Das können beispielsweise Lichtkugeln unterschiedlicher Größe sein oder LED-Leuchten, in Pflastersteinen verbaut, bis hin zur Jugendstil-Straßenlampe in Miniaturform.

Wenn Sie sich absolut nicht sicher sind, ziehen Sie Beispiele aus der Gartenarchitektur, aber auch aus der Kunst zurate, wobei Sie sich bezüglich der Vorbilder natürlich an der Größe Ihres eigenen Gartens orientieren sollten.

veröffentlicht am 04.06.2018