Gemüsebeet neu anlegen: Anleitung für Hobbygärtner

Wer gerne frisches Gemüse isst, kennt die Unsicherheit beim Einkauf. Woher das Produkt genau kommt und ob es chemisch behandelt wurde, lässt sich schwer kontrollieren. Das eigene Gemüsebeet kann hier Abhilfe schaffen. Von der Saat bis zum Ernten kann man hier alles überwachen. Auch geschmacklich ergeben sich durch das eigene Gemüsebeet häufig große Vorteile.
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Warum das Gemüsebeet einen Pflanzplan benötigt

Man sollte nicht einfach drauf los säen und hoffen, dass die Pflanzen gedeihen. Dies führt selten zum Erfolg. Es gibt unter den Pflanzen so genannte Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer, welche im Anschluss an die jeweilige Vorfrucht ausgebracht werden sollten. Es sollte beispielsweise nicht aufeinanderfolgend zwei Mal ein Starkzehrer gesät werden. Dies laugt den Boden von bestimmten Mineralstoffen aus und der Ertrag geht zurück.

Starkzehrer Blumenkohl, Kohlrabi, Stangensellerie, Winterlauch, Paprika, Frühkartoffeln, Süßkartoffeln
Mittelzehrer Kopfsalat, Möhren, Rote Beete, Spinat, Zwiebeln
Schwachzehrer Erbsen, Gartenkresse, Majoran, Meerrettich, Stangenbohnen
Standorttreues Gemüse Erdbeeren, Rhabarber, verschiedene Beerensträucher, Thymian

Man sollte sich also genau überlegen, welches Gemüse man ernten will und einen Pflanzplan erstellen. In diesem skizziert man zunächst den verfügbaren Platz. Im Idealfall hat man 3 oder 4 Felder und kann die verschiedenen Pflanzensorten jährlich wechseln (siehe Tabelle). Im 4. Feld kann man standorttreue Pflanzen anlegen, die mehrere Jahre im gleichen Beet verweilen können, ohne den Boden zu stark zu belasten.

Jahr Feld 1 Feld 2 Feld 3 Feld 4
Jahr 1 Starkzehrer Mittelzehrer Schwachzehrer Standorttreues Gemüse
Jahr 2 Mittelzehrer Schwachzehrer Starkzehrer Standorttreues Gemüse
Jahr 3 Schwachzehrer Starkzehrer Mittelzehrer Standorttreues Gemüse

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Fruchtfolge des Gemüsebeets planen

Innerhalb dieser 3 Pflanzentypen unterteilt man noch einmal in Haupt-, Vor- und Nachkultur. Um höhere Erträge im Jahr zu erzielen, pflanzt man vor der Hauptkultur eine Vorkultur die sich durch kurze Wachstumsphasen auszeichnen. Diese pflanzt man in der Regel schon Ende Februar/Anfang März und erntet bereits nach 2-3 Monaten.

Man kann beispielsweise Möhren im März aussäen und erntet diese im Juni/Juli. Dann pflanzt man Kopfsalat, welcher im Oktober/November erntereif ist. Bei schneller wachsendem Gemüse schafft man so bis zu drei Ernten im Jahr. Man sollte unbedingt die Tipps zum Saatgut beachten. In diesen sind Hinweise zur Wachstumsdauer und dem besten Zeitraum zur Saat.

Der Standort: Wo soll man das Gemüsebeet anlegen?

Ein Gemüsebeet sollte man in einer sonnigen bis halbschattigen Lage anlegen. Mindestens 4 bis 5 Stunden Sonnenschein am Tag, empfiehlt sich für meisten die Pflanzen. Bei der Bodenqualität ist lockerer, humoser, leicht sandiger Boden, welcher keine Stauschicht bildet, ideal. Dabei ist es wichtig, dass der Boden über die wichtigen Nährstoffe verfügt. Man kann diese durch düngen in den Boden einbringen. Dies kann über chemische Zusätze geschehen oder durch Gründüngung.

Generell kann man allerdings schwer verallgemeinern welcher Standort für das Gemüsebeet ideal ist. Jedes Gemüse stellt andere Anforderungen an die Sonnendauer und die Feuchtigkeit. Hier empfiehlt sich wieder ein Blick auf die Packung des Saatgutes.

Genügend Platz zwischen den Beeten lassen

Es empfiehlt sich die Felder mit einer maximalen Breite von 1,3 m anzulegen. Diese Felder sind dann bequem von beiden Seiten zu bewirtschaften. Zwischen diesen empfiehlt sich ein Weg von ca. 60 cm Breite. Möchte man eine Schubkarre auf dem Weg benutzen, sollten die Wege eher 80 cm breit sein. Abstecken kann man die Felder mit Hilfe einer Beet Einfassung aus Stein, Metall oder Holz. Diese verhindert das Verteilen des gedüngten, hochwertigen Bodens auf die Wege. Die Wege kann man unbehandelt lassen oder nach seinen Wünschen, zum Beispiel mit Gehwegplatten ausstatten.
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(Bildmaterial: © Kohlrabi und Erdbeeren (Maja Dumat /Flickr, CC BY 2.0), © Zucchini (jbid-post/Flickr, CC BY-SA 2.0 ), © Zuckermais, Bohnen und Salat (jseidl2011/Flickr, CC BY-SA 2.0 ))

veröffentlicht am 08.12.2014