Der Gartenteich ist eine Oase der Entspannung und gleichzeitig ein empfindliches Biotop. Im Herbst brauchen Wasserpflanzen, Teichfische und Technik unterschiedliche Pflege, damit sie den Winter gut überstehen und im Frühjahr erneut zum Leben erwachen. Mit einer sorgfältigen Teichpflege im Herbst wird der Ausbreitung von Fadenalgen im Sommer wirksam vorgebeugt.
Teichpflanzen überwintern – So kommen Seerose und Schilf über den Frost
Im Wasser und am Ufer des eigenen Gartenteiches wachsen ganz unterschiedliche Pflanzen, die im Herbst verschiedener Pflege bedürfen.
Staudenpflanzen, die jedes Jahr wieder neu austreiben, müssen zurückgeschnitten werden. Dazu gehört zum Beispiel die Familie des Schilfs, Rohrkolben und Bambus. Alle Teichpflanzen, die im Wasser liegen, sollten zurückgeschnitten werden und die Überreste aus dem Wasser geholt werden. Beim Teich überwintern müssen die Pflanzenstängel dabei mindestens noch ein paar Zentimeter über die Wasserfläche herausragen. So wird der Gasaustausch weiterhing ermöglicht, sollte der Gartenteich im Herbst oder Winter zufrieren.
Auch die beliebten Seerosen gehören zu den Stauden. Allerdings sind sie frostempfindlich und können daher nicht draußen im Teich überwintern. Kündigt sich der erste Nachtfrost an, meist Ende Oktober, müssen sie an einen geschützten Ort gebracht werden, an dem es nicht friert und trotzdem Sonnenlicht einstrahlt.
Einjährige Pflanzen, die im Winter absterben würden, müssen schon im Herbst aus dem Wasser gezogen werden, damit kein Verfaulungsprozess einsetzt, der die Wasserqualität negativ beeinträchtigt.
Wer einen Gartenteich mit weniger als 40cm Tiefe besitzt, in dem Teichfische zuhause sind, muss im Winter ein Zufrieren verhindern. Um das zu erleichtern, helfen Wasserpflanzen, die das Wasser in Bewegung halten und so die Eisbildung verzögern
- Stauden bis wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche zurück schneiden
- Einjährige Pflanzen aus dem Wasser holen
- Seerosen frostsicher überwintern
Tipp: Freistehende, stabile Stängel von Schilf nur wenig kürzen. Hier sammeln sich glitzernder Reif und Eiskristalle, die in der winterlichen Morgensonne funkeln.
Teich im Herbst: Laub fördert Fadenalgen
Heruntergefallene Blätter von umstehenden Bäumen stellen für die Teichfische und das empfindliche Ökosystem ein hohes Risiko dar. Das Blatt wird im Wasser schnell zersetzt und auf der Teichfolie am Grund bildet sich eine nährstoffhaltige Schlammschicht. Fadenalgen im Frühjahr sind damit vorprogrammiert. Die austretenden Faulgase sind zudem eine Lebensgefahr für Goldfische und andere Teichfische, da der Sauerstoff durch die Fäulnisgase verdrängt wird und die Tiere ersticken.
Daher müssen Laubblätter möglichst täglich mit einem Kescher entfernt werden. Eine praktische Lösung ist ein Netz, das in den goldenen Herbstmonaten über den Teich gespannt wird und die Blätter fängt. Sobald der Frost einsetzt und die Bäume kahl sind, kann das Laubnetz wieder abgenommen werden.
Teich reinigen im Herbst: Teichschlammsauger gegen Versumpfung
Zusätzlich sollte einmal im Jahr, mit einer speziellen Teichschlammpumpe, die oberste Schicht des Grunds abgetragen werden, um einer Versumpfung vorzubeugen. Die nährstoffhaltige Erde kann hervorragend als Dünger für andere Gartenpflanzen eingesetzt werden. Am besten erledigt man dies rund um den Herbstbeginn. Sinken die Temperaturen gegen 10 Grad Celsius lassen sich die Teichfische zur Winterruhe am Teichgrund nieder und könnten sonst verletzt werden.
- Laubblätter tägliche entfernen oder Netz spannen
- Schlammschicht am Teichgrund abtragen
Teichfische überwintern – wann können sie draußen bleiben?
Die Natur hat es für Fische praktisch eingerichtet. Auf Grund der Anomalie der Wassermoleküle bleibt es unter der Eisschicht am Teichgrund 4 Grad Celsius warm. In unseren Breiten wird eine Eisschicht nicht dicker als 40cm. Wer einen tieferen Gartenteich überwintern möchte, braucht sich auch trotz Eis keine Sorgen um das Wohlergehen seiner Teichfische machen.
Bei einer niedrigeren Wassertiefe können die Fische nicht im Teich überwintern, sondern müssen in ein Aquarium umgesiedelt werden, oder das Zufrieren des Teiches muss verhindert werden. Dafür gibt es zum Beispiel spezielle Tauchsieder die die Wassertemperatur etwas über dem Gefrierpunkt halten oder das Wasser in Bewegung setzen.
Auf keinen Fall sollte eine bestehende Eisschicht zertrümmert werden. Die entstehende Druckwelle verletzt die empfindlichen Luftblasen der Teichfische. Eine bessere Möglichkeit ist, das Eis, bei der Teichpflege im Herbst, mit heißem Wasser zu schmelzen.
Sinkt die Wassertemperatur unter 10 Grad Celsius verfallen Fische im Gartenteich in Winterstarre und benötigen kein Futter mehr. Fischfutter würde verrotten und das Wachstum der Fadenalgen im Frühjahr fördern.
- Bei einer Wassertiefe < 40cm müssen Fische im Aquarium überwintern oder Eis verhindert werden
- Eine Eisschicht im Fischteich niemals zertrümmern
- Ab 10 Grad Celsius brauchen Fische kein Futter mehr
Gartenteich überwintern: Teichpumpe nicht mehr nötig
Auch hier gilt: Beim Teich überwintern mit einer Wassertiefe über 40cm kann die Technik am Grund den Winter über verbleiben. Anderenfalls muss die Teichpumpe frostfrei gelagert werden. Damit die Gummidichtungen nicht porös werden, sollten sie in einem Wassereimer aufbewahrt werden. Ab einer Temperatur von unter 10 Grad Celsius findet kein Algenwachstum mehr statt und die Teichpumpe kann abgebaut werden.
- Bei einer Wassertiefe von < 40cm muss die Teichpumpe frostsicher gelagert werden
- Gummidichtungen im Wassereimer lagern, damit sie nicht porös werden.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © Ruth Rudolph-PIXELIO, © sylbohec – fotolia.com, © Etrusko25 (Own work) [CC BY-SA 3.0]via Wikimedia Commons )