Sie sind in der Natur die ersten Boten eines nahenden Frühlings, die Frühblüher. Wenn sich Frost und Schnee langsam zurückziehen und die Sonne kräftig genug ist, den Boden etwas zu erwärmen, beginnt sich darin das Leben zu regen. Die allerersten Blumen, die sich herauswagen, zeigen ihre Blüten bereits im Februar.
Wann erwacht die Blumenpracht aus dem Winterschlaf?
Es gibt für Sie als Gartenbesitzer/in im Grunde zwei Wege, das Farbenspiel der Frühblüher im eigenen Beet zu erleben. Einmal in der Form, dass Sie selbst Blumenzwiebeln aus dem Vorjahr nutzen oder Sie vorgezogene Frühblüher im Gartenfachhandel erwerben, die Sie dann nur noch auspflanzen müssen.
Doch zunächst einmal eine kleine Liste mit der Übersicht, welche Blumen ab welchem Monat des ersten Halbjahres blühen:
Ab Februar:
- Frühjahrblühende Krokusse (Pflanzzeit September bis November des Vorjahres)
- Alpenveilchen (Pflanzzeit Juli bis September des Vorjahres)
- Winterling (Pflanzzeit August bis September des Vorjahres)
- Schneeglöckchen (Pflanzzeit September des Vorjahres)
- Zwergiris (Pflanzzeit September des Vorjahres)
Ab März:
- Tulpen (Pflanzzeit September bis Oktober des Vorjahres)
- Blaustern (Pflanzzeit September des Vorjahres)
- Narzissen (Pflanzzeit September bis Oktober des Vorjahres)
- Märzenbecher oder Frühlingsknotenblume (Pflanzzeit August bis September des Vorjahres)
- Buschwindröschen (Pflanzzeit September des Vorjahres)
Ab April:
- Kaiserkrone (Pflanzzeit September bis November des Vorjahres)
- Hyazinthe (Pflanzzeit September des Vorjahres)
- Traubenhyazinthe (Pflanzzeit August bis November des Vorjahres)
Ab Mai:
- Knotenblume (Pflanzzeit September des Vorjahres)
- Zierlauch (Pflanzzeit September bis Oktober des Vorjahres)
- Präriekerze (Pflanzzeit September bis Oktober des Vorjahres)
Die Gärtnereien bieten den Monaten entsprechende Frühblüher an, die dann praktisch nur noch in das vorbereitete Beet gepflanzt werden müssen. Wer jedoch seine Frühblüher selbst aus Blumenzwiebeln oder der Blumensaat ziehen möchte, muss dies in der Regel bereits im vorhergehenden Jahr tun, beachten Sie dazu die in Klammer aufgeführten Pflanzzeiten hinter der Bezeichnung der Blumen.
Welchen Boden mögen Frühblüher?
Das ist unterschiedlich. Als Faustregel können Sie davon ausgehen, dass die sehr frühen Blumen es lieber locker, sandig und trocken mögen. Die ganz frühen Pflanzen, die bereits im Februar herauskommen, sind in der Regel sehr niedrige Blumen mit einem eher nahe der Oberfläche bleibenden Wurzelwerk. Diese Spezialisten wenden übrigens einen Trick an, um eiskalte Frosttage zu überstehen, die es im Februar und März noch reichlich geben kann. Sie lagern Salze in ihre Zellen ein, die das Gefrieren des Wassers verhindern. Gleichzeitig stellen sie an besonders kalten Tagen und Nächten ihr Wachstum ein, um es an wieder wärmeren Tagen fortzusetzen.
Die Frühblüher, die sich ab April mit ihren Blüten zeigen, bevorzugen normalen Mutterboden, in dem sie tiefer wurzeln können und halt finden, entsprechend ihrer längeren Stiele.
Die Frühblüher verwildern lassen
Einige dieser Frühblüher lassen sich ohne Probleme verwildern. Das bedeutet, das sich diese auch ohne menschliches Zutun fortpflanzen und ausbreiten, wenn sie nicht aus- oder umgegraben werden. So etwa das Schneeglöckchen, die Krokusse, Narzissen, Traubenhyazinthen, der Blaustern und Wildtulpen. Großblumige Züchtungen hingegen sind jedoch dafür zu empfindlich. Sie benötigen entsprechende Hege und Pflege. Etwa die langstieligen Tulpen. Sie sind quasi die Klassiker bei den Frühblühern.
Die Tulpen-Magnolie – Farbenrausch im Frühling
Wenn Ihnen Frühblüher auf Bodenniveau nicht genügen, dann sollten Sie sich eine Tulpen-Magnolie in den Garten holen. Der Tulpenbaum, der im Frühjahr gepflanzt wird, kann bis zu neun Meter hoch werden. In seiner Blütezeit von April bis Mai zeigen sich an seinen Zweigen unzählige große Blüten in Weiß und Pink. Ein unglaublich schöner Anblick, der sich nur mit der Kirschbaumblüte vergleichen lässt. Einige Nachteile besitzt die Tulpen-Magnolie jedoch, die sie nicht für jeden Garten geeignet macht. Sie benötigt mit zunehmendem Alter immer mehr Platz und sie wächst relativ langsam.
Für kleinere Gärten bleiben da wohl nur die Frühblüher, die sich nicht zum Baum entwickeln. Sie erfreuen das Herz aber genauso, vor allem nach einem langen und nasskalten Winter.