Automatische Gartenbewässerung: Tipps für Planung und Installation

Viele Pflanzen im Garten müssen vor allem im Hochsommer so gut wie jeden Tag gegossen werden. Dabei ist der Gang mit der Gießkanne oft mühselig. Eine gut Alternative sind automatische Bewässerungssysteme. Richtig geplant und ausgeführt, sorgen sie für die optimale Bewässerung der Gartenpflanzen.

Automatische Gartenbewässerung mit Steuergerät

Automatisches Bewässerungssystem mit Steuereinheit zur Programmierung der Bewässerungszeiten.

Wie funktioniert die automatische Bewässerung?

Die automatische Gartenbewässerung funktioniert, wie der Name schon verrät, voll automatisch. Mittels mobiler Regner-Bewässerung wird das Wasser selbständig an die Pflanzen geleitet. Alternativ können auch fest installierte Bewässerungsstränge im Garten installiert werden. Grundsätzlich unterscheidet man automatische Bewässerungsanlagen mit und ohne Sensoren.

  • Bewässerungssystem mit Sensoren bewässert nach Bedarf
  • Bewässerungssystem ohne Sensor bewässert gemäß zeitlicher Programmierung

Bewässerungssysteme mit Sensor besitzen einen Regensensor und optional einen Bodenfeuchtesensor. Ist die Bewässerungsanlage mit Regensensor beispielsweise so programmiert, dass sie die Pflanzen jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit bewässert, stoppt sie die Bewässerung, sobald es regnet. Ist zusätzlich ein Bodenfeuchtesensor installiert, bewässert die Anlage überhaupt nicht mehr nach vorgegebenen Zeiten, sondern allein nach dem Grad der Nässe des Bodens. Ist dieser zu trocknen, startet das System automatisch die Bewässerung.

Welche Vorteile besitzt eine Bewässerungsanlage?

Die Bewässerungstechnik erfreut sich nicht ohne Grund einer immer größeren Beliebtheit. Die Vorteile einer solchen Anlage liegen klar auf der Hand. Bei einem fest installierten System bedarf es keines Ganges mit dem Wasserschlauch oder der Gießkanne mehr. Kein Rasensprenger muss versetzt werden und der Garten wird auch während des Urlaubs optimal mit Wasser versorgt. Nachbarn, Freunde oder Familie müssen nicht mehr gebeten werden, um die Blumen während der Abwesenheit zu versorgen.

Zudem sind die Pflanzen immer optimal mit Wasser versorgt. Denn der Zeitpunkt kann entweder exakt bestimmt werden oder die Anlage bewässert durch Sensoren nur nach Bedarf. Kein Tropfen des kostbaren Nass wird vergeudet. Im Gegenteil: die automatische Bewässerungsanlage hilft, Wasser zu sparen.

  • Kein Gießen per Hand nötig
  • Optimale Wasserversorgung der Pflanzen
  • Wasserersparnis durch direkte Bewässerung der Wurzeln
  • Selbstständige Bewässerung auch bei Abwesenheit
Automatische Bewässerungsystem für den Rasen

Die automatische Bewässerungsanlage beregnet den Rasen je nach programmierter Tageszeit.

Was ist bei Planung mit Bewässerungssystemen zu beachten?

Zu Beginn der Planung sollten die hydraulischen Anschlusswerte der Wasserversorgung im Garten ermittelt werden. Das ist notwendig, um das Bewässerungssystem später mit entsprechendem Wasserdruck zu versorgen. Im Hausgarten liegen in der Regel etwa 2 bis 4  Bar Wasserdruck an.

Diesem Druck entsprechend müssen Regner, Düsen und Schläuche der Bewässerungsanlage ausgelegt sein. Bei zu hohem Druck kann zusätzlich ein Druckminderer vorgeschaltet werden, um das Platzen von Schläuchen zu verhindern. Bei zu niedrigem Wasserdruck kann die Anlage in kleine Untereinheiten aufgeteilt werden, in sogenannte Bewässerungskreise. Dann beregnet die Anlage den Garten abwechselnd in einzelne Teilstücke immer mit dem optimalen Wasserdurchfluss.

So überprüfen Sie den Wasserdruck im Garten

Um zu testen, mit wie viel Druck das Wasser aus dem Hahn gelangt, ist ein Druckmesser, auch Manometer genannt, erforderlich. Hierfür schrauben Sie den Druckmesser zuerst auf den Außenwasserhahn. Dann überprüfen Sie, ob keine weiteren Wasserverbraucher angeschlossen sind und gerade Wasser benötigen. Als nächstes drehen Sie den Wasserhahn auf und lesen anschließend den Wert von der Anzeige des Druckmessers ab. Der Wert gibt den statischen Wasserdruck in Kilo Pascal oder in Bar an.

Gibt es eine automatische Bewässerungsanlage auch ohne Strom?

Es gibt sogenannte Tropfsysteme, die ohne Elektrizität funktionieren. Vor allem Heckenpflanzen, Stauden oder Sträucher können durch diese Bewässerungsart profitieren. Der Bodenfühler der Anlage erkennt anhand von Spezialfasern, ob der Boden trocken oder feucht ist. Bei Trockenheit ziehen sich die Fasern zusammen und öffnen dadurch ein kleines Wasserventil, durch das Wasser in den Boden gelangt. Sobald der Boden feucht genug ist, dehnen sich die Fasern aus, verschließen das Ventil und stoppen dadurch die Wasserzufuhr.

Gartenbewässerung mit Schlauchsystem

Die Gartenbewässerung erfolgt über fest installierte Regner.

Was kostet ein automatisches Bewässerungssystem für den Garten?

Die Preise für automatische Bewässerungsanlagen sind je nach Hersteller sehr unterschiedlich und hängen zudem von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von der Größe des Gartens und damit von der benötigten Länge der Schläuche und Anzahl der Ventile und Anschlüsse. Zum anderen ob das System über einen Regensensor und Feuchtesensor verfügt. Darüber hinaus sind Bewässerungsanlagen mit programmierbaren Steuergeräten preisintensiver als Anlagen mit analoger Zeitschaltuhr.

Kostenbeispiele für eine Bewässerungsfläche mit 150 Quadratmetern

Automatischen Bewässerungsanlage Kosten
ohne Sensor und Steuergerät 200 bis 300 Euro
mit automatischer Steuerungsanlage 350 bis 450 Euro
mit automatischer Steuerungsanlage sowie Regen- und Feuchtesensor 500 bis 600 Euro

(Bildmaterial v.o.n.u.: © GARDENA Deutschland GmbH, © Z&Z Wassertechnik GmbH, © Alfred Kärcher Vertriebs GmbH)

veröffentlicht am 24.07.2015