Ein Schädlingsbefall kann jeden Garten und damit so gut wie jede Pflanze treffen. Besonders häufig zu entdecken sind Blattläuse. In solchen Fällen sind zwingend Maßnahmen erforderlich, um die ungeliebten und lästigen Insekten und Pflanzensafträuber möglichst schnell wieder loszuwerden.
Blattläuse dürfen durchaus als Vielfresser bezeichnet werden. Sie befallen zum Beispiel Gehölze, Kräuter- und Erdbeerpflanzen, Kartoffeln, Rosen sowie Tomaten und Orchideen, hinterlassen oftmals an den Blättern gelbliche Verfärbungen und nicht selten werden pflanzliche Viruserkrankungen übertragen.
Blattläuse können schnell zur Plage werden
Alleine in Mitteleuropa sind rund 850 Arten von Blattläusen (Aphidoidae) registriert, die sich ungeschlechtlich vermehren. Ihre Nahrung besteht aus zuckerhaltigem Pflanzensaft, der von den Insekten mit ihren Rüsseln aufgesogen wird. Den befallenen Pflanzen werden dadurch Wasser und wichtige Nährstoffe entzogen, nach und nach lassen sie ihre Blätter hängen, werden dann welk und nehmen dann eine gelbliche Farbe an. Milde Temperaturen, wenige Regenfälle und ein entsprechendes Nahrungsangebot reichen aus, um die Population von Blattläusen massenhaft ansteigen zu lassen. Beginnend mit ihrer Geburt vergehen nur rund 14 Tage, bis eine Blattlaus ausgewachsen ist. Dies führt letztendlich zu ihrer effektiven Vermehrung. Das Nachsehen hat der Garteneigentümer, der alles daransetzen muss, die Plagegeister schnellstmöglich loszuwerden.
Welche Mittel helfen gegen Blattläuse?
Der Befall von Pflanzen mit Blattläusen ist gut sichtbar. Das lässt die Möglichkeit offen, die Insekten mit den Händen abzustreifen. Sie können ihnen auch mit einem harten Wasserstrahl zu Leibe rücken, alternativ bietet sich das Aufsprühen von Brennnesseljauche an, die Sie selbst herstellen können. Sie gilt als brauchbare Alternative zur chemischen Keule im Einsatz bei der Bekämpfung von Blattläusen. Benötigt werden lediglich Handschuhe, Messer oder Schere, frische Brennnesseln, Wasser und ein Kunststoffeimer. Gefragt ist auch Geduld, der Gärungsprozess dauert bis zu drei Wochen. Gegen den strengen Geruch hilft die Beigabe von Gesteinsmehl.
Mit Spülmittel versetztes Wasser kann ebenfalls helfen, dagegen sprechen allerdings ökologische Gründe. Versuchen Sie es besser mit verdünntem Neemöl oder einem Sud bestehend aus Waschnüssen, Rainfarn oder Ackerschachtelhalmen.
Besonders effektiv ist der Einsatz von Nützlingen. Dazu zählen Marienkäfer, Florfliegen sowie Gallmücken. Um sie zu besorgen, ist allerdings der Weg ins nächste Tierfachgeschäft unumgänglich. Bei Marienkäfern sollten Sie jedoch heimische statt asiatischer Arten bevorzugen, denn die asiatischen Arten machen sich gern über die Larven heimischer Marienkäfer her.
Schädlinge bevorzugen Rosen
Rosen stehen auf der Speisekarte von Spinnmilben, Rosengallwespen, Triebbohrern und eben von grünen oder schwarzen Rosenblattläusen ganz oben. Vom Befall betroffen sind meistens noch junge, weiche Triebe. Sie hängen jedoch in gut sichtbaren Trauben auch an den Triebspitzen. Wie aber lassen sich Blattläuse an Rosen bekämpfen? Zum Schutz der Pflanzen und des Gartenbodens ist der Einsatz chemischer Mittel nicht empfehlenswert. Dankbare Fresser der Blattläuse sind Marienkäfer und deren Larven. Hilfreich ist auch ein scharfer Wasserstrahl, mit dem Sie allerdings nur kräftige Teile der Rosen abspritzen sollten. Wenn es auch eine diffizile und dornenreiche Arbeit ist – gegen den Befall von Blattläusen an den empfindlichen jungen Trieben ist der Einsatz einer weichen Zahnbürste ausgesprochen gut. Zur Not lassen sich die störenden Insekten auch mit den Fingern zerdrücken. Eine natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten ist insgesamt auf jeden Fall die beste Art und Weise im Kampf gegen Blattläuse und Co.
Mit natürlichen Barrieren gegen Blattläuse
Damit Blattläuse nicht zu schädlichen Dauergästen im Garten werden, helfen auch mechanische Barrieren. Bei der Abwehr bewähren sich etwa engmaschige Netze oder Vliese, die sich beispielsweise auf Beete legen lassen. Zum Schutz gegen anfliegende Insekten ist es möglich, Ihre Pflanzen mit Steinmehl zu bestäuben, der beste Zeitpunkt dazu sind die frühen Morgenstunden. Bei Blattläusen unbeliebt machen Sie Ihre Pflanzen aber auch durch die Anpflanzung von Lavendel oder Salbei wegen ihrer ätherischen Öle. Und mit Kapuzinerkresse oder Bohnenkraut lassen sich vorwiegend Obstbäume und Gemüsestauden schützen.