Was Sie gegen Riesenbärenklau im Garten tun können

Der Riesenbärenklau ist eine Pflanze, die sich mittlerweile – zum Leid aller Gärtner – in vielen Gärten ausgebreitet hat. Das Unkraut vermehrt sich rasend schnell und kann erhebliche Schäden anrichten, nicht nur in der Natur, sondern auch in Bezug auf unsere Gesundheit. Da der Riesenbärenklau – auch Herkulesstaude genannt – zu den Giftpflanzen gehört, kann er beim Menschen allergische Hautreaktionen hervorrufen. Im Folgenden werden die möglichen Schäden durch Riesenbärenklau und die Bekämpfung dieses Unkrautes näher erläutert.

Welche Schäden kann der Riesenbärenklau in der Natur verursachen?

Da sich die Herkulesstaude, ebenso wie das berüchtigte Unkraut Giersch, rasend schnell ausbreitet, verdrängt und bedroht sie immer häufiger heimische und seltene Pflanzen in unseren Gärten. Doch nicht nur im eigenen Garten kann sich das Unkraut ausbreiten, häufig kommt Riesenbärenklau mittlerweile auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vor. Wird der Riesenbärenklau dort nicht bekämpft und breitet sich aus, kann das eine erhebliche Gefahr für die dort angepflanzten Früchte haben. Durch seine enorme Größe und die ausladenden Blätter sorgt er am Boden für Schatten, sodass das Wachstum anderer Pflanzen erheblich behindert wird. Zusätzlich zum Licht nehmen sie den Ackerpflanzen die Nährstoffe.

Nicht nur im Garten, auch an Flussufern kann die Herkulesstaude erheblichen Schaden anrichten.

Nicht nur im Garten, auch an Flussufern kann die Herkulesstaude erheblichen Schaden anrichten.

Auch an Straßenrändern und am Ufer von Flüssen ist der Riesenbärenklau immer häufiger zu finden. Besonders an Straßen kann das schnell gefährlich werden, da die Pflanzen sehr hoch sind und es dadurch zu erheblichen Einschränkungen in der Sicht kommen kann. Aber auch die Uferzone von Flüssen wird durch Riesenbärenklau bedroht, denn dort besteht erhöhte Erosionsgefahr, wenn sich das Unkraut erst einmal angesiedelt und breit gemacht hat.

Risiken für den Menschen durch Riesenbärenklau

Nicht nur für die Natur, auch für den Menschen kann der Riesenbärenklau zu einer echten Gefahr werden. Die Pflanze sollten Sie auf keinen Fall mit Ihrer Haut berühren, denn das kann schlimme Auswirkungen haben. Bereits ein kurzer Hautkontakt mit der Herkulesstaude ist ausreichend, um Rötungen und schlimme Reizungen der Haut hervorzurufen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer schmerzhaften Bläschenbildung kommen. Diese Verletzungen sind vergleichbar mit einer Verbrennung und können zu nässenden Wunden führen.

Das gefährliche daran ist jedoch, dass diese Symptome meist nicht sofort auftreten, sondern erst einige Tage später, wenn die Haut in der Zwischenzeit mit Sonnenlicht in Kontakt gekommen ist. So ist es häufig schwierig zurückzuverfolgen, was die Ursache für die Hautirritationen und Verletzungen ist.

Bei Hautkontakt kann die Pflanze schlimme Verletzungen hervorrufen

Bei Hautkontakt kann die Pflanze schlimme Verletzungen hervorrufen

Sie sollten sich das Bild des Riesenbärenklaus daher genau einprägen, damit Sie nach versehentlicher Berührung mit der Pflanze Ihre Haut direkt mit Wasser und Seife reinigen können. Suchen Sie zusätzlich zu dieser Maßnahme auch umgehend einen Arzt auf, auch wenn Sie noch keine Symptome spüren. Das ist wichtig, denn diese können wie bereits erwähnt auch erst Tage später auftreten.

So erkennen Sie den Riesenbärenklau

Der Riesenbärenklau ist eine mehrjährige Pflanze, welche krautig ist und bereits innerhalb weniger Wochen eine Höhe von drei bis vier Metern erreichen kann. Ein klassisches Erkennungsmerkmal sind die dunklen Flecken auf seiner Oberfläche. Auch die Blätter sind so imposant wie die Pflanze selbst, denn auch sie können Ausmaße von bis zu drei Metern annehmen. Sie teilen sich fiederschnittig.

Riesenbärenklau kann eine Größe von bis zu drei Metern erreichen

Riesenbärenklau kann eine Größe von bis zu drei Metern erreichen

Auch die Blütenstände der Herkulesstaude sind sehr groß, denn die Dolden können einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Die Dolden bestehen aus bis zu 80.000 einzelnen Blüten und enthalten zahlreiche Samen, was die rasche Vermehrung dieser Pflanze erklärt. Die Keimzeit des Riesenbärenklaus beginnt bereits Mitte Februar, wobei erst in den Monaten Juni bis Juli die Blütezeit stattfindet.

Bekämpfung der Herkulesstaude im eigenen Garten

Dass der Riesenbärenklau nicht gerade der Liebling bei Gartenbesitzern ist, haben die bisherigen Erläuterungen gezeigt. Doch was tun gegen Unkraut wie den Riesenbärenklau?

Die Bekämpfung der Pflanze sollte kontinuierlich erfolgen und kann mehrere Jahre dauern. Bereits wenn Sie nur wenige Samenstände vergessen, werden Sie die Herkulesstaude nicht los, denn dann vermehrt sich die Pflanze rasend schnell weiter. Bestenfalls arbeiten Sie stets von außen nach innen, indem Sie zunächst die äußeren Pflanzen bekämpfen und sich langsam zum Kern der Pflanze vorarbeiten. Auch wenn Sie kontinuierlich vorgehen, sollten Sie damit rechnen, dass eine komplette Ausrottung bis zu vier Jahren dauern kann.

Die Bekämpfung der Herkulesstaude muss kontinuierlich erfolgen, da Sie sonst keine Chance haben, Sie wieder loszuwerden.

Die Bekämpfung der Herkulesstaude muss kontinuierlich erfolgen, da Sie sonst keine Chance haben, Sie wieder loszuwerden.

Mit ein bisschen Schneiden und Abmähen bekämpfen Sie den Riesenbärenklau also keinesfalls. Im Gegenteil: Seine Stärke zieht die Pflanze aus dem Spross und dem oberen Teil ihrer Wurzel. Sie sollten also gezielt die Wurzeln bekämpfen. Am einfachsten ist das, wenn Sie damit bereits zeitig im Jahr beginnen, denn dann ist die Herkulesstaude noch nicht ganz so hoch. Auch in den Folgejahren sollten Sie spätestens im April erneut mit der Bekämpfung starten.

Wenn Sie die Pflanze bekämpfen, sollten Sie unbedingt an Ihre Gesundheit denken und sich schützen. Tragen Sie sichere Schutzkleidung, zusätzlich eine Brille und wenn nötig einen Schutz für die Atemwege. So vermeiden Sie den Kontakt der Pflanze mit Ihrer Haut und schützen sich vor den gefährlichen Nesselhaaren.

Checkliste für die Bekämpfung von Riesenbärenklau

  • Pflanzen bis spätestens April ausgraben
  • Unbedingt Schutzkleidung tragen bei der Bekämpfung der Pflanzen
  • In den folgenden Monaten und Jahren regelmäßig nachkontrollieren, um nachtreibende Pflanzen umgehend zu beseitigen
  • Ausfallen der Samen verhindern, damit sich keine neuen Pflanzen bilden können

Wenn Sie diese Schritte und Regeln einhalten, dann können Sie sicher sein, dass eine Bekämpfung dieses Unkrauts bestmöglich funktioniert.

Riesenbärenklau ist schädlich für Mensch und Natur und sollte daher bekämpft werden.

Riesenbärenklau ist schädlich für Mensch und Natur und sollte daher bekämpft werden.

Fazit: Riesenbärenklau als hartnäckiges Unkraut mit Gesundheitsgefahr

Die Erläuterungen zeigen, dass Riesenbärenklau wirklich gefährlich sein kann. Anderen Pflanzen entzieht er das Licht und die Nährstoffe, Menschen kann er durch bloßen Hautkontakt stark verletzen. Besonders wenn regelmäßig Kinder oder Haustiere in Ihrem Garten spielen, sollten Sie sich auf keine Kompromisse einlassen und umgehend mit der Bekämpfung beginnen. Wenn Sie die Wurzeln der Herkulesstaude entfernen und kontinuierlich Nachkontrollen durchführen, haben Sie gute Chancen, dass Sie den Riesenbärenklau bald für immer aus Ihrem Garten verbannen können.

veröffentlicht am 30.08.2019