Japanischer Garten anlegen: Tipps für Pflanzen und Kies

Das Gefühl des inneren Friedens beim Anblick der einfachen Formen und Linien im Japanischen Garten begeistert jeden Gartenliebhaber. Er steht sinnbildlich für einen Ort der Ruhe und des inneren Friedens. Der Clou: Obwohl ein Japanischer Garten natürlich erscheint, unterliegt er strengen Gestaltungsprinzipien.
Einen Japansichen Garten im klassischen Stil anlegen.

Welche Pflanzen im Japanischen Garten anlegen?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung gehören in einen Japanische Garten nur sehr wenige exotische Pflanzen. Weit wichtiger sind Gehölze und Moose. Denn in Japan verbindet man Bäume fest mit dem Kreislauf des Lebens. Kirschbäume mit ihrer kräftigen Blütenpracht stehen symbolisch für die Auferstehung und Vergänglichkeit.

Im Gegenzug symbolisieren Kiefern wegen ihrer immer grünen „Blätter“ Ewigkeit. Stehen im Japanischen Garten eine Kiefer und ein Pflaumen- oder Kirschbaum nebeneinander, möchte der Gärtner damit den Gegensatz von Augenblick und Unendlichkeit zum Ausdruck bringen. Weitere typische Pflanzenarten und Gehölze für einen Japanischen Garten sind:

  • Roter Fächerahorn
  • Koniferen
  • Japanische Hänge Lärche
  • Grüner Bambus
  • Filigranfarn
  • Kirschbaum
  • Pflaumenbaum
  • Bonsai

Blumen werden in einem Japan Garten nur sehr sparsam und gezielt eingesetzt. Sie sollen den meditativen Charakter des Japanischen Gartens nicht beeinträchtigen und in seiner puristischen Form unterstreichen. Man könnte auch sagen, Blumen setzen im Japanischen Garten eine kleine Farbnuance zwischen all dem Grün. Hierzu gehören:

  • Pfingstrosen
  • Zwergflieder
  • Teller Hortensie
  • Schneeball Lorbeer
  • Azaleen
  • Magnolien
  • Clematis
  • Rhododendren
  • Königsflieder

Ein typischer Zen Garten

Kies  und Steine im Japanischen Garten verwenden

Steine spielen im Japanischen Garten eine besondere Rolle. Gemäß der buddhistischen Lehre stehen sie für Stärke und Charakter und bilden zudem den Kontrapunkt zu einer sich schnell verändernden Welt. Sie sind beständig und standhaft. In einem Japanischen Garten werden Steine wie Marmor, Granit oder Schiefer kunstvoll arrangiert und Wege aus feinem weißem Kies oder Split angelegt. Auch eignen sich die vorwiegend im Norden Deutschlands vorkommenden Findlinge für die Gestaltung des Japanischen Gartens. Beim Kies sollte man auf eine möglichst feine Körnung von 7 bis 15 mm achten.

  • Marmor
  • Granit
  • Schiefer
  • Findlinge
  • Kies in der Körnung 7 bis 15 mm

Für einige Beete und Wege eignen sich auch grob körnige Kiese oder Splitte. Jedoch sollten Sie darauf achten, immer die gleiche Körnung auf einer Fläche zu verwenden, um „Unruhe“ im Japanischen Garten zu vermeiden. Im Zen Garten, einer speziellen Art des Japanischen Gartens, werden ausschließlich Steine, Sand und Kies verwendet. Dabei wird der Kies oder Sand so geharkt, dass Wellenlinien ohne erkennbaren Anfang und Ende im Beet verlaufen. Diese Bewegung soll die Fließbewegung des Wassers symbolisieren und für Entspannung sorgen.

Wie sieht ein Japanischer Garten aus?

In einem Japanischen Garten wird nichts dem Zufall überlassen. Formen, Farben und Linien sind so arrangiert, dass sei dem Betrachter das Gefühl von Ruhe und Einklang vermitteln. Die vier Hauptelemente Stein, Wasser, Gehölze und Moose bilden die wesentlichen Gestaltungsmerkmale beim Anlegen eines Japanischen Gartens. Essentiell ist vor allem die asymmetrische Anordnung der einzelnen Elemente zueinander. Selbst die Anzahl an Steinen und Pflanzen spielt eine Rolle. So prophezeit eine ungerade Anzahl nach traditionellem japanischem Glauben Glück im Leben.

Die einzelnen Elemente des Japanischen Gartens im Überblick

Darüber hinaus sollten Sie die Regeln des Yin und Yang beachten, auch wenn sie einen kleinen japanischen Garten anlegen. Hierbei werden Gegensätze bewusst betont, wie auch die gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Elemente demonstriert. Demzufolge wechseln sich raue Formen mit weichen ab. Feuchte Bereiche stehen im Gegensatz zu trockenen und eckige Elemente stehen im Kontrast zu runden.

Yin Yang
rund eckig
feucht trocken
hell dunkel
niedrig hoch
weich rau
kühl warm

Wie pflegeleicht ist ein Japan Garten?

Ein Japansicher Garten ist bedingt durch seine Gestaltungsprinzipien kein Garten, der wenig Pflege benötigt. Für einen tollen Eindruck müssen die Wellenlinien in Kiesbeeten nach Regen und Wind oft neu gezogen und von Laub sowie Unkraut befreit werden. Überwuchernde Moose und Sträucher sollten regelmäßig beschnitten werden, um den klaren und einfachen Look im Japanischen Garten beizubehalten.

Auch das Entfernen von verwelkten Blüten und trockenen Blättern gehört zu den alltäglichen Aufgaben beim Japanischer Garten anlegen. Sollten sie sich für einen reinen Zen Garten entscheiden, ist der Pflegeaufwand aufgrund der fehlenden Bepflanzung gering. Jedoch sollte auch im Zen Garten regelmäßig Unkraut entfernt werden.

Tipp: Verwenden Sie unter Stein- und Kiesbeeten eine Gartenfolie, oft auch als Unkrautflies bezeichnet, um das Aufkommen von Unkraut zu vermeiden.

(Bildmaterial v.o.n.u.: flickr photo shared by IngolfBLN under a Creative Commons ( BY-SA ) license, flickr photo shared by dalbera under a Creative Commons ( BY ) license, flickr photo shared by dalbera under a Creative Commons ( BY ) license )

veröffentlicht am 01.07.2015