Die Amaryllis: eine subtropische Schönheit in deutschen Gefilden

Seit ihrer Entdeckung vor etwa 300 Jahren hat diese südamerikanische Zwiebelblume zunehmend die Herzen heimischer Gärten und Wohnzimmer erobert.  Durch die Zwiebel, die ihr als Überdauerungsorgan dient, ist die Pflanze resistent, aber erfordert mitunter spezielle Pflege. HausXXL hat aus diesem Grund für Sie die wichtigsten Fakten zur Amaryllis zusammengestellt.

Die Amaryllis ist eine beliebte Blühpflanze

Die Herkunft der Amaryllis

Der Name Amaryllis betitelt streng genommen nur die Gattung, der die Pflanze angehört. Ihre korrekte Bezeichnung, die auch oft in den heimischen Baumärkten zu finden ist, ist Ritterstern (Hippeastrum vittatum). Aber keine Sorge, unter Nicht-Botanikern sind beide Bezeichnungen geläufig und es ist immer dasselbe Gewächs gemeint.

Der Grund für diese leichte Verwirrung geht auf ihren Entdecker zurück, den schwedischen Pflanzenforscher Carl von Linné (1707-1778). Er fasste die afrikanische Belladonnalilie, heute auch Echte Amaryllis genannt, und den südamerikanischen Ritterstern unter der Gattung der Amaryllis zusammen, wobei sich der Gattungsname weithin verbreitet hat im Gegensatz zur einzelnen Pflanzenbezeichnung. Der Ritterstern wurde zwar wieder aus der Gattung ausgegliedert, aber der Name wird trotzdem weiter mit diesem Gewächs verbunden.

Inzwischen gibt es unter der Bezeichnung Amaryllis etwa 80 Arten und mehr als 600 Zuchtformen des Rittersterns. Obwohl ähnlich in der Pflege, haben Sie doch verschiedene Bedürfnisse bezüglich Standort, Umgebung und Kultivierung, über die Sie sich vor der Anschaffung der Pflanze gut informieren sollten.

So sieht die Zwiebel einer Amaryllis aus

Wie pflanze ich eine Amaryllis?

Die Amaryllis wird oft als Winterblume bezeichnet, die sich besonders in der Weihnachtszeit größter Beliebtheit erfreut. Doch damit Sie sich am Jahresende über die Blütenpracht freuen können, ist einige Vorarbeit notwendig.

Möchten Sie eine neue Amaryllis heranwachsen lassen, empfiehlt es sich, eine Amarylliszwiebel zwischen Dezember und Februar in einen standfesten Tontopf zu pflanzen, wobei auch Plastik für die Pflanze in Ordnung wäre. Pflanzen Sie die Zwiebel im Frühjahr ein, wird Sie natürlich auch blühen, nur voraussichtlich Ende Dezember oder im Januar. Je später Sie die Zwiebel einpflanzen, desto später wird die Pflanze blühen.

Der natürliche Wachstumsrhythmus der Amaryllis verläuft folgendermaßen: der Blühphase des Winters folgt eine Phase des Wachstums im Frühling und Sommer. Vom Spätsommer bis in den Dezember hinein befindet sich die Pflanze in der Ruhephase, bevor sie dann in den Wintermonaten erneut ihre Blütenpracht zur Schau stellt. Dieser untypische Wachstumsrhythmus hat seinen Ursprung im Erbgut des Rittersterns: er ist noch immer angepasst an die Regen- und Trockenperioden seiner subtropischen Heimat. Damit Ihre Amaryllis bestens gedeiht, ist eine Simulation ihrer natürlichen Umgebung erforderlich.

Amaryllispflanzen sind in vielen Farben erhältlich

Wie gehe ich vor bei der Pflege einer Amaryllis?

Haben Sie eine Amarylliszwiebel eingesetzt ist es wichtig, diese ausreichend mit Wasser zu versorgen, damit die Pflanze Kraft sammeln kann zum weiteren Wachstum. Wenn Sie möchten, können Sie deren Standort im Mai nach draußen verlagern, andernfalls tut es auch ein warmes und sonniges Plätzchen am Fenster. Besonders während der Wachstumsphase zieht die Amaryllis viel Nutzen aus der der Wärme des Sonnenlichts. Beachten Sie allerdings die konkrete Art und Zuchtform Ihrer Pflanze, denn nur so können Sie die ideale Pflege garantieren oder gegebenenfalls Pflegefehler korrigieren.

Ab September etwa sollte das Gießen eingestellt werden. Haben Sie die Pflanze während der Wachstumsphase gedüngt, sollten Sie auch damit aufhören. Die Blätter werden sich nun allmählich zurückziehen, bis nur noch die Zwiebel übrig bleibt. In dieser Phase fühlt sich die Pflanze an einem dunklen und kühlen Ort am wohlsten, beispielsweise in Kellerräumen.

Ab November können Sie allmählich wieder damit beginnen, die Pflanze zu gießen und ihr Nährstoffe zuzuführen. Auch Dunkelheit und kühle Umgebung sind jetzt nicht mehr unbedingt notwendig. Ab Dezember beginnt allmählich die Blütezeit der Amaryllis, in der sich die gute Pflege nun endlich auszahlt und sie jeden Betrachter mit ihren vollen und farbenfrohen Blütenständen in Begeisterung versetzt.

Um sich möglichst lange an den Blüten zu erfreuen, sollte die Pflanze nicht gerade im wärmsten Raum stehen, da Wärme die Alterung der Blüten vorantreibt und sich dadurch die Blühphase verkürzt. Sie hält ihre Blütenstände am längsten bei einer Temperatur von etwa 18°C.

Der optische Blühverlauf der Amaryllis

Welche Arten der Amaryllis gibt es?

Derzeit gibt es etwa 80 Amaryllis-Arten, von denen die meisten Winterblüher sind, also zwischen Oktober und April blühen. Die Optik der Blüte kann in ihrer Vielfalt kaum unterschiedlicher sein: von einfarbig in rot, gelb, weiß oder rosa über Randmaserungen an den Blütenblättern bis hin zu farbigen Sprenkeln oder gar Farbverläufen. Insgesamt sind etwa 600 verschiedene Zuchtformen erhältlich.

Der Ritterstern ist mehrjährig und wird besonders gern als Zimmerpflanze gehalten. Er verfügt im Durchschnitt über vier Blütenstände, wobei die Blüten einen Durchmesser von etwa 12 Zentimetern haben.

Unbedingt außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufbewahren

Wie viele tropische Blumen ist auch die Amaryllis hochgradig toxisch. Jedes Pflanzenteil enthält Gift, was für den Menschen bei Verzehr schädlich ist. Die Zwiebel hat es besonders in sich: nur 2-3 Gramm davon können tödlich sein.
Achten Sie aus diesem Grund darauf, die Pflanze auf jeden Fall außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren, damit keine Gefahr besteht. Sollten sich doch einmal Pflanzenteile im Mund befinden, sollte viel Wasser getrunken und schnell ein Arzt aufgesucht werden, da sonst Nierenschädigung oder gar Tod die Folge sein können.

So wunderschön die Amaryllis auch ist, ein sorgfältiger Umgang mit der tropischen Schönheit ist unerlässlich, sowohl zum Wohl der Pflanze, die Sie mit ihrer reichen Blüte belohnt, als auch zum Wohl der eigenen Gesundheit.

(Bildmaterial © herbert2512 – pixabay.com, chrstsch – pixabay.com, stux – pixabay.com, mypod – pixabay.com)

veröffentlicht am 31.03.2017