Mit dem anbrechenden Frühling kommt regelmäßig auch folgende Frage auf: Welche der Kübelpflanzen, die sich noch im warmen Winterquartier befinden, dürfen zuerst nach draußen und welche erst später? Hier erfahren Sie es.
Für Sie als Freizeitgärtner beginnt im Frühjahr endlich wieder die Zeit, in der Sie sich richtig um die Beete, den Rasen, die Sträucher und die Bäume kümmern können, um den Garten fit für den Frühling zu machen. Dazu gehört es, die nicht winterharten Kübelpflanzen aus dem beheizten Hausinneren, dem Wintergarten oder dem Gartenhaus wieder an ihren Platz auf der Terrasse oder im Garten zu stellen. Doch der Frühling kann in Bezug auf die gefürchtete Kälte immer für eine Überraschung gut sein. Für so manche Kübelpflanze kann schon eine verspätete Frostnacht das Ende bedeuten.
Entsprechend muss gut überlegt werden, welche der Pflanzen Sie zuerst hinausstellen und welche noch warten müssen. Die Reihenfolge, in der dies geschieht, hängt vom regionalen Klima ab, das auch in Deutschland sehr unterschiedlich ist und selbst auf eine Distanz von wenigen Kilometern erhebliche Unterschiede aufweisen kann.
So zeigt zum Beispiel ein ständig beschattetes Tal im Schwarzwald eine wesentlich niedrigere durchschnittliche Temperaturkurve als das sonnige Nachbar-Tal. Bezüglich des großräumigen Klimas bleibt es im Norddeutschen Tiefland wie in den alpinen Höhenlagen länger kalt als in den unteren Lagen der Mittelgebirge. So lassen sich in den letztgenannten Bereichen robuste Kübelpflanzen aus mediterranen Regionen durchaus schon ins Freie bringen, hingegen empfindliche Gewächse noch im Warmen warten müssen.
Welche Pflanzen schon im April herausgestellt werden dürfen
Einige Kübelpflanzen vertragen ohne Probleme die noch kühlen Tage des Aprils, vorausgesetzt, der Standort im Freien ist etwas windgeschützt, beispielsweise auf der Terrasse. Dazu gehören unter anderem die Arten:
- Akube
- Bleiwurz
- Echter Lorbeer
- Feige
- Kamelie
- Oleander
- Olive
- Palmen
Der gewählte Standort sollte zugleich sonnig sein wie ebenso vor den noch kalten Winden schützen, damit die Pflanze Kraft tanken kann und sich wieder an den Außenbereich gewöhnt. Später im Jahr kann der Standort verändert werden.
Die sprichwörtlichen „Mimosen“ bleiben bis Mai in der Wärme
Der 15. Mai ist in der Regel der Stichtag für Gärtner, die sehr empfindlichen Kübelpflanzen aus dem Winterquartier zu entlassen und für weitere Gartenarbeiten im Mai. Es ist der letzte Tag der sogenannten Eisheiligen, der Tag der kalten Sophie. Ab diesem Datum ist damit zu rechnen, dass kein Bodenfrost mehr auftritt. Ab jetzt dürfen auch die aus warmen Ländern stammenden Exoten unter den Kübelpflanzen ins Freie, so etwa:
- Bougainvillea
- Engelstrompete
- Enzianstrauch
- Hibiskus
- Schönmalve
- Wandelröschen
- Orangenbaum
- Zitronenbaum
Unter fünf Grad plus sollte die Temperaturen jetzt nicht mehr fallen. Beobachten Sie die regionale Wetterlage und wenn es Ihnen noch zu kalt erscheint, lassen Sie die Pflanzen erst einmal weiter im Haus. Kleinere, leicht zu tragende Kübelpflanzen können während der Sonnenstunden rausgestellt werden, um ihr Wachstum anzuregen.
Achtung: Auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen!
So wie der Mensch nach den langen Wintermonaten einen Sonnenbrand bekommen kann, so können auch Kübelpflanzen einen Schaden von zu viel Sonne davontragen. Im April und auch im Mai besitzt die Sonne noch nicht so viel Kraft wie im Hochsommer, trotzdem sollten Sie darauf achten, dass sich die Sonneinstrahlung bei der gerade ins Freie gebrachten Kübelpflanze auf die Zeiten bis 9 Uhr morgens und nach 15 Uhr mittags beschränken, um ein Austrocknen der Blätter zu verhindern.
Tipps für den Transport der Kübelpflanzen
Planen Sie den Umzug in den Außenbereich und legen Sie einen Tag fest. Darauf ausgerichtet kann das Gießen der Pflanzen etwa eine Woche vorher aufhören, denn ohne Wasser im Erdballen sind die Pflanzen wesentlich leichter.
Pflanzen mit Stacheln an den Blättern oder den Zweigen sollten vor dem Transport mit Sackleinen umhüllt werden, das erspart so manchen Kratzer.
Der Umzug ins Freie kann auch genutzt werden, eine Pflanze umzutopfen und zu beschneiden.
Letztlich erleichtert eine „echte“ Sackkarre den Transport schwerer Kübelpflanzen erheblich und damit können sogar Treppen überwunden werden, ohne dass Sie sich dabei den berühmt berüchtigten Bruch heben.