Wenn das alte Gartenhaus den schönen Anblick des Gartens beeinträchtigt, können Sie es durch ein neues ersetzen. Doch beim Abriss des Gebäudes fällt viel Abfall an, den Sie sorgfältig trennen sollten. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihr Gartenhaus richtig entsorgen können.
Gartenhaus entsorgen: Die richtige Reihenfolge einhalten
Beim Abbruch Ihres alten Gartenhauses sollten Sie eine bestimmte Reihenfolge einhalten: Räumen Sie es zunächst komplett leer, ehe Sie mit der Demontage beginnen. Den Abbau starten Sie dann auf dem Dach und arbeiten sich konsequent bis zum Boden vor. So vermeiden Sie Unfälle durch herabstürzende Bauteile, denen plötzlich die Stütze fehlt.
Metalle gehören zum Schrotthändler
Die Köpfe der meisten Gartengeräte bestehen ebenso aus Metall wie Schlösser, Nägel, Schrauben und Leisten. Diese Gegenstände sollten Sie sorgfältig sammeln und zum Schrotthändler bringen: Anders als bei anderen Bauabfällen werden Sie für diese Art von Schrott nämlich bezahlt. Möchten Sie genau wissen, welche Arten von Schrott der Händler annimmt, können Sie im Schrottlexikon nachschlagen – hier finden Sie alles Wissenswerte dazu heraus. Vor allem auf Kupfer- und Messingteile sollten Sie achten, da diese einen höheren Preis erzielen als Stahl.
Holz ist nicht gleich Holz
Unbehandeltes Holz, das lediglich mechanisch bearbeitet wurde, müssen Sie nicht zum Wertstoffhof bringen. Hier reicht zumeist eine Zeitungsanzeige aus, damit dankbare Kaminbesitzer die alten Bretter bei Ihnen abholen. Bei den meisten Gartenhäusern aber wurde das Holz behandelt, um der Witterung möglichst lange standzuhalten. Geben Sie beim Wertstoffhof an, welche Art von Behandlung die Bretter erfahren haben: Unbehandeltes Holz wird mit A1 bezeichnet. A2 umfasst alle lackierten, gestrichenen oder verleimten Hölzer, A3 beschichtete und A4 mit Holzschutzmitteln behandelte Bretter.
Mülltrennung senkt die Kosten
Es besteht für Sie die Möglichkeit, einen großen Container zu bestellen und die meisten Bauabfälle hineinzuwerfen. Sind Ihnen die Kosten aber nicht egal, sollten Sie die einzelnen Stoffe trennen – so bezahlen Sie beim Wertstoffhof weniger. Glas zum Beispiel wird eingeschmolzen und erneut verwendet, allerdings muss es dafür rein sein. Sammeln Sie also das Fensterglas Ihres Gartenhauses separat. Gleiches gilt auch für Dachpappe, Teerreste und Bitumen. Sie können gemeinsam gesammelt und abgegeben werden.
Beim alten Gartenhaus abbauen Vorsicht vor Asbest!
Wurde Ihr Gartenhaus vor 1993 gebaut, sollten Sie einen Fachmann das Dach begutachten lassen. Früher wurde gerade zum Abdichten von Dächern viel und gern Asbest verwendet. Erst 1993 wurde der Baustoff verboten, weil er krebserregend ist. Die Demontage eines Daches, bei dem Asbest verwendet wurde, überlassen Sie im Idealfall einem professionellen Dienstleister. Möchten Sie selbst Hand anlegen, erfragen Sie beim Umwelt- und Gewerbeaufsichtsamt, wo Sie die schädlichen Abfälle abgeben können.
Kaufen Sie bei der Schadstoffsammelstelle oder im Internet einen Big Bag, in der Sie den Asbest sicher transportieren können. Beim Abbau müssen Sie sehr vorsichtig sein: Tragen Sie einen Maleroverall, den Sie später entsorgen können, und eine Atemschutzmaske. Feuchten Sie den Baustoff im Vorfeld an, damit so wenige Mikrofasern wie möglich in die Luft gelangen.
Welcher Bauschutt gehört in den Container?
Stand Ihr Gartenhaus auf einem Fundament oder hatte es gemauerte Wände, fällt beim Abriss viel Bauschutt an. Dafür können Sie einen Container bestellen. Achten Sie darauf, welche Abfälle in den Bauschutt gehören, dazu zählen:
Mischen Sie andere Baustoffe darunter, die Sie nach dem Abbruch entsorgen möchten, müssen Sie deutlich tiefer in die Tasche greifen. Auch wenn Ihnen also das Trennen im Vorfeld lästig erscheint, machen Sie letztendlich dadurch Einsparungen. Ein Tipp noch für Hausbesitzer, die den Container in Straßennähe stehen lassen: Decken Sie ihn nachts mit einer Plane ab! Es kommt immer wieder vor, dass Fremde ihren sperrigen Sondermüll in offenen Containern entsorgen. Der Schaden ist letztendlich der Ihre.
Tipp: Ausreichend Zeit für den Abriß einplanen
Planen Sie auf jeden Fall genug Zeit ein, wenn Sie Ihr Gartenhaus abbauen und entsorgen möchten. Allein ist die Arbeit kaum zu bewältigen, daher sollten Sie sich der Hilfe von Freunden oder Verwandten versichern. Erklären Sie allen von Beginn an, welche Stoffe voneinander getrennt werden müssen.
Für die Entsorgung der Wertstoffe ist zumeist ein Pkw deutlich zu klein. Eventuell lohnt es sich, für einen Tag einen Sprinter auszuleihen. Alternativ können Sie Fachleute mit dem Abriss und der Entsorgung der Überbleibsel beauftragen, das kann jedoch leicht rund 2000 Euro kosten. Vereinbaren Sie also im Vorfeld einen Besichtigungstermin und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen, ehe Sie sich entscheiden.
(Bildmaterial: © condesign / pixabay.com, © Stadtentsorgung Potsdam GmbH)