Die gemeine Hauswurz ist ein Sonnenkind und gesegnet mit etlichen Vorteilen: unkompliziert, unscheinbar, genügsam, kälteunempfindlich und winterhart. Die Pflanze wächst so gut wie überall, wird als Dachbegrünung oder in Steingärten eingesetzt, sie ist auch als Arznei in Form von Salbe beliebt. Zusätzlich gibt es von der Pflanze Hauswurz eine große Artenmenge und rund 7.000 Sorten. Bei den Lateinern heißt die Pflanze „Sempervivum“, für Gartenfreunde ist sie schlicht eine Wunderwaffe.
In Gärten nahezu unverzichtbar als dekoratives Element
Standortprobleme kennt die Hauswurz keine. Ihr Name bedeutet „semper“ für „immer“, „vivus“ steht für „lebend“. Es gibt entsprechend viele gärtnerische Gestaltungsmöglichkeiten des Dickblattgewächses, das zum Beispiel auch in Felsspalten zu finden ist. Nur eines mag die Hauswurz nicht: Staunässe. Mit allen anderen Arten von Wettereinflüssen aber kommt sie bestens zurecht. Selbst ohne Winterschutz erfreut das Gewächs mit hervorragendem Wuchs über das gesamte Jahr verteilt.
Um ihre Blütenstände zu erreichen, meist zwischen Mai und August, benötigen Hauswurzen einige Jahre und überraschen sodann mit drei bis 60 Zentimeter hohen Ausprägungen. Der Austrieb ist unspektakulär, selbst die Blüten wollen nicht im Mittelpunkt stehen, auch wenn sie stets verschiedene Farbunterschiede aufweisen. Am Blütenende stirbt die Pflanzenrosette zwar ab, hat gleichzeitig jedoch für reichlich viel Nachwuchs gesorgt, indem die Pflanze sogenannte Schwesterrosetten ausbildet. So gestärkt, wird der Umfang von Hauswurzpflanzen immer größer.
Sie passt also in Gartenbeete, in Pflanzgefäße, sogar in Löffel, Kisten oder Schalen, sofern die Behältnisse genügend Abzugslöcher für Gießwasser haben und als unterste Schutzschicht eine entsprechende Drainage, beispielsweise aus Blähton, besteht. Für den Wuchs reicht der Hauswurz Kakteenerde, alternativ eine selbst hergestellte Mischung aus einem Drittel Blumenerde und zwei Dritteln Sand.
Die Hauswurz: Als Heil-, Zauber- und Zierpflanze bekannt
Übersetzt bedeutet Hauswurz auch Dachkraut, Dachlauch, Dachwurz, Donnerbart oder zum Beispiel Mauerkraut, Ohrpeinwurz oder Ziwiwurzn. Bereits Karl der Große war ein Verehrer der Pflanze, ordnete sogar in einer Landgüterverordnung an, jeder Gärtner solle sein Dach mit „Jupiterbart“ bepflanzen. Der damalige Volksmund behauptete, diese Form der Dachbegrünung würde gegen Blitzeinschläge und Brände helfen, lose Ziegel- oder Strohdächer zusammenhalten.
Jedes Jahr wird die Artenvielfalt von Hauswurzen um neue Züchtungen erweitert. Damit wird auch die Verwendung als Heilpflanze gestärkt. Bereits um das Jahr 1465 gab es ein sogenanntes Hexensalbenrezept, später kam die Meinung hinzu, Hauswurzen wären ein ideales Hautmittel, würden sogar Sommersprossen vertreiben. Und selbst Hildegard von Bingen war vom Hauswurz so überzeugt, um Schwellungen, leichte Verbrennungen und Insektenstiche mit Hauswurzextrakten zu heilen oder gar die Liebeslust bei Männern zu steigern.
Dachbegrünung mit großen Wirkungen
Sie sind auf der Suche nach einem Stück Extragarten? Zum Beispiel auf dem Garagendach oder dem Gartenhaus? Dann machen Sie es wie die Menschen vor Urzeiten, setzen Sie Hauswurz als Dachbegrünung ein! Experten sprechen bereits von der Zukunft, wenn sie an diese Art der Dachbedeckungen denken. Hauswurz wird damit ein Teil aktiven Umweltschutzes, er verbessert sogar die Wohnqualität, denn dank der Begrünung ist es im Sommer um bis zu 30 Grad kühler als bei einem nicht begrünten Dach. Die isolierende Wirkung setzt sich im Winter fort, teilweise wird der Einsatz von Hauswurz finanziell sogar unterstützt. Sie holen also ein Stück Natur zurück in die Städte oder die Siedlungen.
Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, vorbereitete Boxen für Ihr Dach zu kaufen, die mit Dachwurzen, Stauden oder Gräsern und sogar Gemüse bepflanzt werden können. Damit sind Hauswurzen auch ideale Pflanzbegleiter für Steingärten. Beide bevorzugen eine trockene und sonnige Umgebung, durchlässige Böden und der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen.