Schmetterlinge im Garten: Die häufigsten Arten

Insgesamt sind bereits knapp 160.000 Schmetterlingsarten katalogisiert und beschrieben. In Deutschland leben immerhin etwa 3.700 Arten und jedes Jahr entdecken Forscher weltweit knapp 700 neue Falter. Der Besuch von Schmetterlingen im heimischen Garten ist immer ein spannendes Erlebnis. Doch welche Schmetterlinge lassen sich besonders oft im Garten beobachten und was unterscheidet sie voneinander?

Gern gesehene Schmetterlingsarten im Garten

Falter werden von bestimmten Pflanzen, Kräutern und Farben angezogen. Ein insektenfreundlicher Garten beinhaltet beispielsweise Thymian, Dill und Kresse, eine nahezu magische Anziehungskraft auf Schmetterlinge übt auch Fenchel aus. Die putzigen Tiere mögen auch den Schmetterlingsstrauch „Royal Red“, sein zweiter Name ist der Sommerflieder. Dem schließt sich die “Orange Seidenpflanze“ oder eine „Salvia-Blaukönigin“ an. Gerne dürfen es aber auch Wandelröschen sein.

Ein insektenfreundlicher Garten zeichnet sich durch die Artenvielfalt seiner Pflanzen aus

Ein insektenfreundlicher Garten zeichnet sich durch die Artenvielfalt seiner Pflanzen aus

Einer der häufigsten Gäste, der Gärten auf der Suche nach Nahrung erkundet, ist der Admiral (Vanessa atalanta). Beobachten lässt sich der Falter vom beginnenden Frühjahr an bis in den Herbst hinein. Besonders gerne mag der Admiral neben den Nektarpflanzen auch Fallobst oder Goldrute sowie Bier.

Ein weiterer Schmetterlingsvertreter ist das Große Ochsenauge, seine bevorzugte Speisenkarte besteht beispielsweise aus Schaf-Schwingel, Blüten der Ringelblume sowie von Klee. Seine Raupen haben Süßgräser wie Flaumigen Wiesenhafer oder Wolligem Honiggras zum Fressen gern.

Auf der Gästeliste taucht auch das Tagpfauenauge auf. Dieser Schmetterling bevorzugt violette Blüten wie Disteln, Dahlien oder Stauden-Wicken und liebt besonders sonnige Wälder, Parks und Gärten. Seine Raupen machen sich gerne über „Große Brennnesseln“ her.

Der Admiral mag Nektarpflanzen und Fallobst

Der Admiral mag Nektarpflanzen und Fallobst

Ein tierfreundlicher Garten wäre nicht komplett ohne die leuchtend gelben Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni). Verwechselt wird er oft mit dem „Großen Kohlweißling“. Der Zitronenfalter lässt sich von Seidelbast, Blutweiderich oder Kohldistel anziehen und darf sich auf ein langes Leben von bis zu zehn Monaten freuen, bevor die Raupen sich an Kreuzdornarten und Faulbäumen laben.

Raupen und Schmetterlinge sind untrennbar verbunden

Das Tagpfauenauge mag violette Blüten wie Dahlien oder Disteln

Das Tagpfauenauge mag violette Blüten wie Dahlien oder Disteln

Wer Schmetterlinge, beispielsweise Kleiner Fuchs oder Kaisermantel in seinen Garten locken möchte, sollte vor allem an Leckerbissen für die Raupen denken. Ihre Eier finden sich besonders oft in Brennnesseln, die Sie im Garten stehen haben sollten. Wichtig sind auch Blumenfarben, besonders Pink, Violett, Rot oder Orange. Oder ist Ihr Garten Heimat für Apfel- oder Kirschbäume? Dann stehen die Chancen auf viele bunte Schmetterlinge bereits im Frühjahr besonders gut und die Tiere werden sich an Ihren Garten sicher erinnern und wiederkommen.

Unterscheidungsmerkmale von Schmetterlingen

Zitronenfalter können sich auf ein langes Leben von bis zu zehn Monaten freuen

Zitronenfalter können sich auf ein langes Leben von bis zu zehn Monaten freuen

Grundsätzlich können Sie zwischen den Arten Tag- und Nachtfaltern unterscheiden. Erstere erkennen Sie an farbenfroh gestalteten Flügeln, während bei Nachtfaltern Grau- und Brauntöne dominieren. Ein besonderes Erkennungsmerkmal ist die Haltung der Flügel. Sind sie oben zusammengeklappt, handelt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Tagfalter. Ihre nächtlichen Pendants strecken ihre Flügel seitwärts ab, manchen bilden sogar eine Art Dach über dem Körper. Und auch wenn Sie ganz genau hinschauen müssen, haben Tagfalter schlanke Körperformen, der bei Nachtfaltern eher kurz und massig wirkt.

Kleine Veränderungen im Garten mit großer Wirkung

Wenn Sie den Kaisermantel in Ihren Garten locken wollen, sollten Sie Ihre Brennnesseln stehenlassen

Wenn Sie den Kaisermantel in Ihren Garten locken wollen, sollten Sie Ihre Brennnesseln stehenlassen

Das wichtigste Thema der Schmetterlinge ist das Auffinden von ausreichend Nahrung für sich oder ihre Raupen. Eine gute Entscheidung, um sich an der flatternden Vielfalt erfreuen zu können, ist eine schmetterlingsgerechte Blumenwiese, zum Beispiel am Rand Ihres Rasens. Die blühenden Pflanzen enthalten viel Nektar und sind wie eine Einladung, der die Falter entsprechend gerne folgen. Im Saatgut sollten heimische Pflanzen wie „Taubenskabiose“, „Nachtkerze“, Johanniskraut“ oder „Rote Lichtnelke“ enthalten sein. Wobei die Raupen durchaus wählerischer sind was das Nahrungsangebot angeht, auch wenn das Angebot lediglich aus Brennnesseln bestehen sollte. Beste Voraussetzungen auch für Admiral, Distelfalter, Landkärtchen & Co.

veröffentlicht am 28.06.2019