Schildläuse bekämpfen: So funktioniert´s

Schildläuse gehören zu den Pflanzenschädlingen, die bei Gärtnern und Zimmergärtnern am meisten gefürchtet sind. Das liegt daran, dass sie vergleichsweise widerstandsfähig sind und sich nur schwer bekämpfen lassen. Mit den folgenden Tipps werden Sie das lästige Ungeziefer trotzdem wieder los. Besser ist es jedoch, wenn Sie einem Befall Ihrer Pflanzen vorbeugen.

So erkennen Sie Schildläuse

Ebenso wie Blattläuse gehören Schildläuse zu den Pflanzenläusen, von denen sich die weiblichen Tiere vom Saft ihrer Wirte ernähren und ihnen Nährstoffe entziehen. Allein in Mitteleuropa existieren etwa 90 Arten, die bis zu sechs Millimeter groß werden. Während die männlichen Schildläuse Flügel besitzen, verharren die weiblichen bewegungsunfähig unter Schutzhüllen auf den Pflanzen. Diese besitzen die Form von Schilden. Sie verhalfen den Schildläusen zu ihrem Namen.

Wenn Sie ein erhöhtes Aufkommen von Ameisen an Ihren Pflanzen beobachten, dann ist ein Schildlausbefall wahrscheinlich

Wenn Sie ein erhöhtes Aufkommen von Ameisen an Ihren Pflanzen beobachten, dann ist ein Schildlausbefall wahrscheinlich

Bevor Sie die unscheinbaren Schädlinge an Ihren Pflanzen erkennen, bemerken Sie je nach Schildlaus-Art eine klebrige Flüssigkeit auf den befallenen Pflanzenteilen oder in der Umgebung. Hierbei handelt es sich um Honigtau, den wiederum auch Ameisen gern verspeisen. Fällt Ihnen ein größeres Vorkommen an Ameisen an Ihren Obstbäumen auf, kontrollieren Sie die Gewächse auf Schildläuse. Sie erkennen an den Blattachseln, an den Ober- und Unterseiten der Blätter oder an der Rinde des Stamms beziehungsweise den Ästen pockenartige Erhebungen, die sich teilweise mit einem Holzstab abkratzen lassen. Wenngleich Blattläuse ebenfalls Honigtau absondern, sind diese von den Schildläusen gut zu unterscheiden. Blattläuse sind recht behände und sehen grün aus, während Schildläuse bräunlich, grau oder schwarz gefärbt sind.

Diese Arten bevorzugen Schildläuse

Blattläuse machen sich bei Zimmerpflanzen hauptsächlich über Arten mit weichen Blättern her. Im Garten befallen sie ebenso wie Schildläuse Obst- und Ziergehölze, darunter besonders Apfelbäume, den Holunder sowie Jasminsträucher. Schildläuse bevorzugen unter den Kübelpflanzen den Oleander. Als Zimmerpflanzen sind Orchideen, Palmen, Birkenfeigen und Aralien häufig befallen. Selbst vor Zitruspflanzen und Sukkulenten machen die widerstandsfähigen Tiere nicht Halt.

Achten Sie auf Ihre Apfelbäume, denn diese sind besonders beliebt bei Schildläusen

Achten Sie auf Ihre Apfelbäume, denn diese sind besonders beliebt bei Schildläusen

Schildläuse schnell bekämpfen

Da das Weibchen unter dem Schild bis zu 250 Eier ablegen kann und pro Jahr drei Generationen von Schildläusen heranwachsen, sollten Sie beim Bemerken eines Schildlaus-Befalls an Ihren Pflanzen schnell einschreiten. Kontrollieren Sie alle Pflanzenteile gründlich, vergessen Sie dabei die Blattunterseiten nicht. Wenn die Gewächse erst wenig befallen sind, reicht das manuelle Absammeln der Schädlinge aus. Gehen Sie beim Abkratzen der Schutzhüllen vorsichtig vor, damit Sie die Pflanzenteile nicht beschädigen. Hilft diese Maßnahme nicht, sollten Bekämpfungsmittel zum Einsatz kommen. Entscheiden Sie sich für ökologisch unbedenkliche Produkte. Chemische Insektizide schädigen nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Gesundheit. Deswegen sollten Sie das letzte Mittel der Wahl sein. Besser ist es, auf natürliche Wirkstoffe zurückzugreifen. Dazu zählen

  • Orangenöl,
  • Neemöl
  • sowie Rapsöl.
Bei der Bekämpfung von Blattläusen und Schildläusen wählen Sie am besten ökologisch unbedenkliche Mittel

Bei der Bekämpfung von Blattläusen und Schildläusen wählen Sie am besten ökologisch unbedenkliche Mittel

Sprühen Sie die Produkte nach den Angaben des Herstellers auf die Pflanze oder pinseln Sie die betroffenen Pflanzenteile ein. Letztere Maßnahme empfiehlt sich bei besonders empfindlichen Arten sowie bei Palmen. Können Sie keine Wirkung feststellen, schneiden Sie stark befallene Triebe großzügig heraus und entsorgen diese über den Restmüll.

Dem Befall mit Schildläusen vorbeugen

Blattläuse sowie Schildläuse treten im Freiland besonders in trockenen, warmen Perioden auf. Schwache Gewächse sind häufiger betroffen als diejenigen mit einer starken Abwehr. Kräftigen Sie das Immunsystem Ihrer Pflanzen, indem Sie dem Gießwasser regelmäßig Ackerschachtelhalm- oder Brennnesseljauchen beimischen. Beim Kauf neuer Pflanzen wählen Sie ausschließlich robuste Gewächse.

Fügen Sie dem Gießwasser regelmäßig Ackerschachtelhalm- oder Brennnesseljauche hinzu, um die Abwehr Ihrer Pflanzen zu stärken

Fügen Sie dem Gießwasser regelmäßig Ackerschachtelhalm- oder Brennnesseljauche hinzu, um die Abwehr Ihrer Pflanzen zu stärken

Achten Sie beim Einräumen Ihrer Kübelpflanzen darauf, keine Schädlinge in das Winterquartier einzuschleppen. Kontrollieren Sie jede Pflanze gründlich und stellen Sie diese so kühl wie möglich. Gewähren Sie den einzelnen Kübelpflanzen ausreichend Platz, damit sie sich bei einem Befall nicht gegenseitig anstecken. Sammeln Sie herabfallendes Laub umgehend ab, denn auch an ihm können Schädlinge haften. Sollte trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen doch einmal eine Pflanze von Schildläusen befallen sein, separieren Sie diese und verfahren nach den vorbezeichneten Empfehlungen.

veröffentlicht am 25.10.2019