Kürbisse: Von der Aussaat bis zur Ernte

Wussten Sie, dass Kürbisse bereits bekannt und beliebt waren in der Zeit von 8000 bis 10.000 v.Chr.? Früher wurden auch die nahrhaften Samenteile mitgegessen, da diese keine Bitterstoffe enthielten, wobei es sich dabei meist um Gartenkürbisse handelte. Genutzt werden Kürbisse noch heute zur Herstellung von Gemüsebeilagen oder Suppen, sie werden blanchiert oder im Backofen zubereitet, eigenen sich als Vorspeise und es gibt sie als Dessert, zum Beispiel als Kürbiseis. Die einjährige Pflanze ist und bleibt also ein feines und leckeres Produkt, das auch in der gehobenen Küche Einzug gehalten hat. Von ihrem Ursprung her trat sie später den Weg nach Europa an, wo die Pflanze immer mehr kultiviert wurde.

Kürbissuppe: Nicht nur lecker, sondern auch gesund

Kürbissuppe: Nicht nur lecker, sondern auch gesund

Der Kürbis: Leichter Anbau, große Erntemengen

Die Artenvielfalt der Kürbisse ist beachtlich. Bekannt sind mehr als 800 Sorten, sie symbolisieren natürliche Vielseitigkeit, gelten aber auch als launische Diven. Ihre Verwendung erscheint aufgrund der Artenvielfalt dennoch eingeschränkt zu sein. Üblich sind die Speisekürbisse namens Hokkaido und Butternut, zum Schnitzen eigenen sich die beliebten Halloween-Kürbisse. Allgemein gilt die Pflanze als das Gemüse mit den größten essbaren Fruchtanteilen.

Der Anbau ist ohne Probleme ab dem Monat Mai möglich, wenn sie dann im Freiland ausgesät werden. Bereits im Frühjahr lassen sie sich als Jungpflanzen ziehen, die dann dem Weg ins Freiland folgen. Der Platzbedarf von Kürbissen ist sehr groß, bedingt durch ihre außergewöhnlich langen Ranken von weit über drei Metern Höhe. Um wachsen zu können, wird ein Pflanzabstand von rund 1,50 x 1,50 Meter benötigt, sie lieben als Schattenspender die direkte Nähe von Sonnenblumen oder Zuckermais, während sich Kartoffeln eher weniger als Gemüsenachbarn eignen.

Bei Kürbissen können Gärtner große Erntemengen erreichen

Bei Kürbissen können Gärtner große Erntemengen erreichen


Bereits die Mayas kannten die »Drei Schwestern« genannte Nähe der Kürbisse zu Mais und Stangenbohnen, wobei es die Stangenbohnen sind, die am Mais ranken und als erstklassiger Versorger des Bodens mit Stickstoff gelten, damit der Kürbis diesen bewachsen kann, ohne auf Schatten zu verzichten. Wichtig in diesem Zusammenhang ist allerdings ein Saatvorsprung des Mais, der bereits im April vorgezogen wird. Seine Nachbarn, die Stangenbohnen, sollten jedoch laut Experten auf keinen Fall über Gebühr wüchsig sein.

Wie lässt sich die richtige Erntezeit von Kürbissen erkennen?

Der richtige Reifegrad von Kürbissen ist daran zu erkennen, dass sie beim Klopfen hohl klingen und sich die harte Schale nicht mehr dem Finger einritzen lässt. Ein weiteres Kriterium sind die nun holzartig aussehenden Stiele. Eine wichtige Rolle spielt auch die Farbe der Pflanze. Je kräftiger sie wirkt, desto mehr Vitamine hat der Kürbis eingelagert, dadurch wird er extrem geschmacksintensiv.

Junger Kürbis: Hier dauert es noch eine Weile, bis geerntet werden kann

Junger Kürbis: Hier dauert es noch eine Weile, bis geerntet werden kann


Um die Lagerfähigkeit zu verlängern, dürfen die Kürbisse bei der Ernte nicht verletzt werden. Mitgeerntet werden sollen auch die Stielansätze, um einer Fäulnis entgegen zu wirken.

Die Verarbeitung der Hokkaido-Art ist mit der zum Verzehr geeigneten Schale möglich, die meisten anderen Kürbisse müssen zuvor geschält werden, obwohl deren Schalen nicht giftig sind. Leichter wird die Verarbeitung durch die Erhitzung im Backofen, was zur Folge hat, dass die Kürbisse weicher werden und sich leichter weiterverarbeiten lassen.

Was ist bei der Lagerung von Kürbissen zu beachten?

Wichtigste Voraussetzung für die Lagerung ist ein unverletzter Stielansatz. Anschließend lassen sich die Pflanzen bei bis zu 15 Grad Celsius ohne Probleme lagern. Draußen im Freien aufgehoben, nehmen die Kürbisse sogar noch an Gewicht zu, ihr Geschmack wird noch intensiver. Schluss sein mit der Ernte muss allerdings vor dem Eintreten des ersten Frostes.

Vor dem ersten Frost sollte die Kürbisernte abgeschlossen sein

Vor dem ersten Frost sollte die Kürbisernte abgeschlossen sein


Ihr diätetischer Wert gilt als außergewöhnlich hoch, Kürbisse besitzen einen Wassergehalt von rund 90 Prozent, während die Anteile an Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß eher gering ausfallen. Besonders reichlich kommen Anteile von Kalium und Natrium vor, überproportional hoch ist der Wert an Carotin, auch als Provitamin A bekannt. Positive Auswirkungen für Haut, Bindegewebe und Nägel liefert die im Fruchtfleisch enthaltene Kieselsäure. Und insgesamt sorgt der Kürbis noch für die Absenkung der Cholesterinwerte im menschlichen Körper. Ein nicht nur leckeres, sondern auch noch äußerst gesundes Nahrungsmittel also.

veröffentlicht am 22.11.2018