Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Wintermonate nicht für Gartenarbeiten genutzt werden können. Denn egal um welchen Monat es sich im Jahr handelt, im Garten gibt es immer ausreichend zu tun. So können Sie in Ihrem Garten im Februar bereits damit beginnen, Boden und Beete langsam vorzubereiten, abgestorbene Teile von Frühblühern entfernen und Stauden ausputzen. Ebenfalls kann die erste Saat für Sommerblumen ausgebracht werden.
1. Gehölzschnitte an frostfreien Tagen
Das Schneiden der Gehölze von Ziersträuchern und Heckenpflanzen führen Sie am besten an sonnigen und frostfreien Tagen bei Gartenarbeiten im Februar durch. Obstbäume und Beerensträucher können somit frühzeitig ausgelichtet werden, damit sie in den Sommermonaten wieder üppig austreiben. Vermeiden Sie jedoch das Schneiden bei Temperaturen unter Minus 5 Grad, um Frostschäden vorzubeugen.
2. Pflanzen vor schädlichem Streusalz bewahren
Auch im Februar werden wetterbedingt teils hohe Mengen an Streusalz ausgebracht, um der Glatteisgefahr auf Gehwegen vorzubeugen. Streusalz kann Pflanzen jedoch erheblichen Schaden zufügen, indem Sie es in großen Mengen über die Schneeschmelze aufnehmen. Abhilfe schaffen Holzpalisaden, die mit wenigen Zentimetern Abstand vor der Pflanze im Boden eingesetzt werden. Alternativ können auch Schilfmatten oder mit Plastikplanen versehene Maschendrahtzäune für den Schutz vor Streusalz verwendet werden.
3. Risse in Obstbäumen verhindern
Auch wenn das Ende des Winters naht, sollte man die Rinde von Obstbäumen noch einmal auf Risse hin überprüfen. Das Auftragen von Kalkanstrichen kann dabei helfen, Risse zu vermeiden. Eisschichten auf Blätter brauchen nicht entfernt werden. Diese wirken in den Wintermonaten wie ein Schutzschild, ähnlich einer Schneedecke auf Beeten, die vor starkem Frost schützt.
4. Gehölzschnitt als Dünger verwenden
Reisig, der bei Gehölzschnittarbeiten an Pflanzen im Februar anfällt, kann als Dünger verwendet werden. Er enthält viele nützliche Nährstoffe, die den Pflanzenwuchs positiv beeinflussen. Nach dem Häckseln kann er als Schnittgut kompostiert werden und zur späteren Zeit als Dünger dienen. Der besondere Vorteil daran, Sie erhalten hierbei ein Naturprodukt, das obendrein kostenfrei ist. Zudem können Sie somit die Zufuhr von Kunstdüngern im Garten verringern. 
5. Blumentöpfe und Pflanzenkübel säubern
Ebenfalls zu den Gartentipps im Februar gehört die Reinigung von Blumentöpfen, insofern diese wieder verwendet werden sollen. Denn Pilzsporen können über viele Monate hinweg überleben. Töpfe, in denen sich gar kranke Pflanzen befanden, sollten vor einer Neubepflanzung ausgekocht oder entsorgt werden. Ansonsten reicht es aus, leere Pflanzgefäße sorgfältig mit einer Bürste zu reinigen. Festgetrocknete Erde an den Seitenrändern kann problemlos durch das Aufweichen des Topfes in Wasser entfernt werden.
6. Erste Aussaat im Gemüsebeet ausbringen
Die erste Aussaat von Frühjahrskulturen wie Möhren oder Spinat hängt von speziellen Bedingungen ab. Einerseits spielt der Standort eine entscheidende Rolle. So ist eine Aussaat im Westen Norddeutschlands bereits früher möglich als im Süden Bayerns. Andererseits hängt das Einbringen von Samen auch davon ab, wie streng oder mild sich der der Winter abzeichnet. In der Regel kann jedoch zwischen Ende Februar und Ende März mit der Aussaat begonnen werden, wenn der Boden anfängt oberflächlich abzutrocknen.
Allerdings sollten Hobbygärtner beachten, dass die ersten Setzlinge noch eine Schutzabdeckung erhalten. Zudem sollten nur Frühsorten verwendet werden. Wer diese Gartentipps im Februar beachtet, kann gegen Ende des Monats bereits Schalotten, Perlzwiebeln oder Knoblauch anpflanzen.
7. Pflanzenschutz durchführen
Eine Bodenanalyse des Gartens im Februar gibt bereits frühzeitig Aufschluss über den Nährstoffbedarf für die kommenden Monate. Beim örtlichen Gartenbauamt erfährt man die hierfür zuständigen Institutionen vor Ort. Daneben kann der Garten im Februar auf Wühlmauslöcher kontrolliert und bei Bedarf Fallen aufgestellt werden. Auch Blutlauskolonien sind im Februar bereits sichtbar. Diese können leicht ausgebürstet oder mit Farnkrautextrakt eingepinselt werden. Da im Februar die Grundlage für ein erfolgreiches Wachstum im Sommer gelegt wird, sollte bereits mit der dosierten Düngung im Garten begonnen werden.
8. Mit der Beetplanung beginnen
Eine gute Anbauplanung ist die halbe Miete für einen späteren Ernte-Erfolg. Nutzen Sie die Zeit, die Sie für den Garten im Februar aufwenden, um mit der Planung für Stauden und Beete zu beginnen. Dadurch sparen Sie sich den Aufwand in den arbeitsintensiveren Monaten des Jahres. Am besten zeichnet Sie sich hierfür einen Grundriss Ihres Gemüsegartens, um die genaue Lage und Größe der Beete zu bestimmen. Somit wissen Sie gleichzeitig, wieviel Saatgut Sie für ihren Gemüseanbau benötigen und können dieses zeitnah bestellen.
9. Zaunpflege durchführen
An milden Tagen kann auch die Zaunpflege zur Gartenarbeit im Februar gehören. Wichtig ist jedoch, dass vor der Zaunpflege eine gründliche Reinigung von Schmutz und Ablagerungen erfolgt. Erst danach sollte man mit dem Auftragen von Schutzlacken und Farben beginnen. Allerdings gilt es die Temperaturen bei der Zaunpflege im Auge zu behalten, denn bei unter 5 Grad Celsius härten die meisten Lacke nur noch sehr schlecht aus.
10. Nisthilfen bauen
Die Gartenarbeit im Februar kann auch die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Insektenhotel oder einem Brutkasten beinhalten. Ebenso können im Februar Nisthilfen für Wildbienen errichtet werden, die dann im Sommer das eigene kleine Biotop bereichern. Fall Sie sich für eine Bienen-Nisthilfe entschieden, sollten Sie darauf achten, auch für ausreichend Pollen und Nektar zu sorgen. Hierfür bieten sich zahlreiche Wildblumenmischungen zur Aussaat an.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © Eiszapfen (Michael Bertulat/Flickr, CC BY-ND 2.0), © Winter (tkramer/Flickr, CC BY-ND 2.0), © Winter (barockschloss/Flickr, CC BY 2.0))
