Dunkle Flecken bei Tomaten – Was tun?

Die Tomate, wie die Kartoffel ein Nachtschattengewächs aus Südamerika, gehört in Deutschland seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Gartenfrüchten. Vor allem aufgrund der unglaublichen Vielfalt, in der das fruchtige Gemüse vorkommt und der Möglichkeiten der Zubereitung. Denken Sie nur daran, was eine Pizza oder eine Currywurst ohne die Tomate wäre? Im Grunde lässt sich die Tomate gut im eigenen Garten ziehen, aber vielleicht hatten auch Sie schon einmal das Problem, das an Ihren Tomaten dunkle Flecken auftraten?

Die Blütenendfäule und warum sie entsteht

Mitunter zeigen die noch an der Staude hängenden Tomaten in der Endreife an ihrem unteren Teil massive schwarze und eingesunkene Flecken mit eingetrockneten Rändern. Wenn auch Sie dies an Ihren Tomaten bemerken, so wurden Ihre Früchte von der Tomatenendfäule befallen. Das ist zum Glück kein Bakterienbefall, sondern lediglich eine Stoffwechselstörung der Tomate, die aufgrund von Kalziummangel entsteht. Warum wiederum die Tomate mit zu wenig Kalzium versorgt wird und so die Blütenendfäule entsteht, kann verschiedene Ursachen besitzen.

Reife Tomaten können schnell mit der sogenannten Tomatenendfäule befallen werden

Reife Tomaten können schnell mit der sogenannten Tomatenendfäule befallen werden

Die Gründe für die Blütenendfäule

In der Regel besitzt der normale Mutterboden eines Gartens ausreichend Kalzium, um damit die Tomatenpflanze zu versorgen. Allerdings erfolgt der Transport des Kalziums in die Pflanze über die Wasserversorgung. Der häufigste Grund ist folglich, dass die Tomatenpflanze nicht ausreichend gegossen wird. Es kann aber auch sein, das der Boden etwas zu sauer ist. Dieser sogenannte saure Boden entsteht durch übermäßig vorhandene Salze wie Ammonium, Natrium und Magnesium. Diese blockieren die Kalziumaufnahme der Tomate.

Ausreichend Gießen nicht vergessen, denn der Transport von Kalzium in die Pflanze erfolgt über die Wasserversorgung

Ausreichend Gießen nicht vergessen, denn der Transport von Kalzium in die Pflanze erfolgt über die Wasserversorgung


Letztlich kann die Blütenendfäule auch mit der Tomatensorte selbst und deren Standort zu tun haben. Schnell wachsende Tomatensorten erleiden aufgrund ihres Wachstums eine Unterversorgung oder die Aufzucht erfolgt in einem Treibhaus beziehungsweise einem Gewächshaus mit zu trockenem Boden. Tatsächlich kommt die Blütenendfäule in Gewächshäusern häufiger vor als im Freiland.

Was kann gegen die Blütenendfäule getan werden?

Wenn Sie Tomaten im Garten selber anbauen, sollten Sie diese ausreichend mit Wasser versorgen. Es darf aber auch nicht zuviel sein. Eine exakte Angabe in Liter oder Milliliter pro Pflanze kann nicht gegeben werden, da für die Wasserversorgung verschiedene, sich verändernde Faktoren sowie die jeweilige Tomatensorte eine Rolle spielen. Als Faustregel kann gelten, dass der Boden vor dem nächsten Gießen leicht angetrocknet sein sollte. Bei Kübelpflanzen muss Staunässe unbedingt vermieden und die Blätter der Pflanze dürfen nicht bespritzt werden. Gleichzeitig hilft es, wenn Sie bei schon größeren Tomatenpflanzen die unteren Triebe sowie Nebentriebe mit ihren Blättern entfernen. Das Ganze wird ausgeizen genannt und sorgt dafür, dass die benötigte Energie aus dem Boden in die Früchte gelangt und nicht einfach nur in die Blätter. Die abgezwickten Triebe am besten einfach liegen lassen, sie dienen zur zusätzlichen Nährstoffversorgung und halten Schädlinge ab.

Im Gewächshaus ist eine Kontrolle des Bodens auf seinen pH-Wert unerlässlich. Bei einem Wert, der unter pH-7 liegt, ist eine zusätzliche Kalzium-Düngung notwendig, damit die Tomate optimal wachsen kann. Im Freiland kann es vorkommen, dass der Boden sauer ist, allerdings ist dies in Deutschland eher selten der Fall. Wollen Sie es genau wissen, dann besorgen Sie sich im Gartenfachhandel entsprechende Teststreifen oder ein pH-Wert-Messgerät. Das ist eine Investition von ein paar Euro, die sich lohnt.

Wenn Sie Tomaten in einem Gewächshaus ziehen, ist die Kontrolle des pH-Wertes des Bodens unerlässlich

Wenn Sie Tomaten in einem Gewächshaus ziehen, ist die Kontrolle des pH-Wertes des Bodens unerlässlich

Die Blütenendfäule bei Tomaten mit Hausmitteln bekämpfen

Liegt es wirklich daran, dass der Boden zu sauer ist, so kann dem mit einem einfachen Hausmittel abgeholfen werden, das gerade Gartenfreunde sehr oft in ihrem Haushalt haben. Gärtner sind nicht selten ausgesprochene Barbecue-Spezialisten, die ihr Grillgut natürlich mit Holzkohle zubereiten. Die Asche der Holzkohle ist ein hervorragender Kalium-Dünger. Einfach die Asche rund um die Tomaten auf dem Boden verstreuen und etwas einwässern. Damit ist der pH-Wert wieder ausgeglichen. Übrigens darf auch der täglich anfallende Kaffeesatz ruhig in den Garten wandern. Er besitzt wertvolle Mineralien. Sie können sich natürlich ebenso fertig abgepackten Kalium-Dünger wiederum im Gartenfachhandel holen.

Die Asche von Holzkohle ist ein wunderbarer Kaliumdünger. Daher diese nach dem Grillen am besten nicht wegschmeißen.

Die Asche von Holzkohle ist ein wunderbarer Kaliumdünger. Daher diese nach dem Grillen am besten nicht wegschmeißen.


Die Blütenendfäule der Tomate ist jedoch meist ein Ergebnis von zu viel Trockenheit, da gerade in der heißen Sommerzeit das Gießverhalten nicht angepasst wird. Greifen Sie lieber einmal mehr zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch.

veröffentlicht am 03.09.2018