Der Flieder – Duftender Frühlingsbote

Er ist einer der Frühlingsboten, dessen Blüten im Mai ihren betörenden Duft verströmen und mit ihren Farben bezaubern. Erfahren Sie hier, was Sie beim Umgang mit Flieder im eigenen Garten wissen müssen.

Flieder (Syringa) oder auch der gemeine Flieder (Syringa vulgaris) zählen als Gattung zu den Ölbaumgewächsen und kommen in rund 25 Arten in Südosteuropa und Asien vor. Sie dürfen nicht mit dem Sommerflieder oder Schmetterlingsflieder verwechselt werden, der den Braunwurzgewächsen zugeordnet ist und seine Blütenpracht erst ab Juli zeigt.

In Südosteuropa und Asien gibt es rund 25 Flieder-Arten

In Südosteuropa und Asien gibt es rund 25 Flieder-Arten


Üblicherweise findet sich in den Gärten der gemeine Flieder, den es auch in einer Wildform gibt. Dieser erreicht jedoch Wuchshöhen von bis zu sieben Metern und ist aufgrund dessen für kleine Gärten oder die Terrasse weniger geeignet. Inzwischen bieten die Gartencenter aber kleinwüchsige Züchtungen dieser Flieder-Art als Sträucher oder niedrig wachsende Bäume an.

Die unterschiedlichen Flieder-Arten und ihre Farben

Es besteht keine exakte Bestimmung, wie viele Arten des Flieders vorhanden sind, zumal es auch noch verschiedene Kreuzungen gibt, vor allem mit dem gemeinen Flieder. Zu den Sorten, die in Deutschland angeboten werden, gehören zum Beispiel:

  • Kanadischer Flieder
  • Weißer Edelflieder
  • Fiederblättriger Flieder
  • Koreanischer Flieder
  • Herbstflieder
  • Zwerg-Duftflieder
  • Chinesischer Flieder

Die Farbgebung der Fliederblüten variiert je nach Art oder Sorte von Schneeweiß über ein zartes, helles Lila bis zum kräftigen Purpurviolett.

Die Farbenvielfalt von Flieder ist prächtig!

Die Farbenvielfalt von Flieder ist prächtig!

Die Blütezeiten des Flieders

Die verschiedenen Züchtungen blühen je nach Sorte von April bis Anfang Juli, abhängig vom Mikroklima der jeweiligen Region. Die Hauptblütezeit der meisten Flieder-Sorten ist aber der Mai. Mit diesem Wissen können Sie in Ihrem Garten die verschiedenen Pflanzen aufeinander abstimmen und kombinieren. So etwa den Flieder mit der Zierkirsche, mit Rosen oder mit Goldregen. Die sehr unterschiedlichen Blütenfarben ergeben zusammen ein wunderbares Bild.

Flieder ist Pflegeleicht

Sowohl in der Wildform als auch als Züchtung für den Garten ist der Flieder bezüglich des Standortes und des Bodens recht anspruchslos. Er bevorzugt kalkhaltige und nährstoffreiche Böden, wächst aber auch in einer leicht sauren Erde. Für einen Starkzehrer wie den Flieder ist es vorteilhaft, ihn im Frühjahr mit Kompost oder Dünger zu versorgen und dies nach der Blüte zu wiederholen. Zu sehr im Schatten sollte der Flieder übrigens nicht stehen. Als Kind des Südens liebt er die Sonne.

Der Flieder ist bezüglich Standort und Bodenbeschaffenheit pflegeleicht

Der Flieder ist bezüglich Standort und Bodenbeschaffenheit pflegeleicht

Der Beschnitt des Flieders

Den Flieder richtig zu beschneiden, ist nicht ganz einfach, wenn im nächsten Jahr die gleiche Blütenpracht zu sehen sein soll. Der Beschnitt kann gleich nach dem Absterben der Blüten im Sommer beginnen. Doch Vorsicht, bereits jetzt hat der Flieder unterhalb der alten Blütenstände die neuen Blütentriebe gebildet. Die alten Blütenstände also direkt unterhalb der abgestorbenen Blütenkelche abschneiden. Es ist übrigens nicht so schlimm, wenn Sie einmal das Schneiden des Flieders vergessen. Die Pflanze ist sehr blühfreudig und bildet auch ohne Beschnitt viele neue Blüten aus. Eine einfache Lösung für das Problem ist es, in der Blütezeit regelmäßig ein paar Triebe für die Vase im Haus abzuschneiden. Damit wird der Vergreisung beziehungsweise der Verholzung der Pflanze vorgebeugt.

Nach dem Absterben der Blüten im Sommer kann der Flieder beschnitten werden

Nach dem Absterben der Blüten im Sommer kann der Flieder beschnitten werden

Den Flieder einpflanzen

Die Pflanzzeit für den Flieder ist der Herbst, er kann aber auch als sogenannte Containerware noch im Frühjahr gesetzt werden. Ob nun im Herbst als junger Trieb oder im Frühjahr mit ausgebildetem Wurzelballen, der Flieder benötigt in der ersten Zeit viel Wasser, vermeiden Sie jedoch die Bildung von Staunässe. Der Flieder bildet während seines Wurzelwachstums an den Ausläufern neue Triebe. Die können einfach nur entfernt oder an einem anderen Standort eingesetzt werden. Übrigens sollten Sie nie eine neue Fliederpflanze an einen Standort setzen, an dem zuvor ein anderer Flieder stand. Er wird kaum anwachsen.

Achtung – Flieder ist leicht giftig

Bei aller Schönheit beinhalten die Rinde, die Blätter und die unreifen Früchte den Stoff Sambunigrin, der in Verbindung mit Wasser winzige Mengen an Blausäure bildet. Die Blüten jedoch sind nicht giftig. Die Giftigkeit hält sich zudem sehr in Grenzen. Im schlimmsten Fall erzeugt das Sambunigrin Übelkeit und Erbrechen, dann muss aber schon viel von den betreffenden Pflanzenteilen verspeist werden. Aber eigentlich wollen Sie ja den Flieder mit seinen Blüten nur betrachten und dafür ist er bestens geeignet.

veröffentlicht am 22.05.2018